Wer am vergangenen Samstag zu den fast 100 Besuchern der Führung durchs Bürgerhaus gehörte, staunte nicht schlecht ob der Veränderungen. Allerdings gab es mehr als einen emotionalen Kommentar darüber, dass in dem nun bald fertigen Haus Taubendreck zu finden sei. Unter anderem auf dem Boden des großen Saals. „Solange die Gaube offen ist und das Gerüst noch außen steht, macht es keinen Sinn, die Tauben zu vergrämen,“ weiß Projektleiter Dipl.-Ing. Björn Dröscher. Die Tiere fänden sofort wieder zurück.

Geplant ist der Abbau des Gerüsts in der Woche nach Pfingsten, dann wird sich wohl ein Falkner zumindest schon einmal mit den Tauben im Bürgerhaus beschäftigen. „Ein Rotschwanz- oder Wüstenbussard ist dafür geeignet“, so Falkner Pierre Schmidt, der tagein tagaus Tauben aus Geschäfts- und Veranstaltungshäusern vergrämen lässt.

Was bleibt, ist die Taubenproblematik in der Altstadt. Im Bezirksausschuss (BZA) Langenberg stellte Bernd Hollstein, Ordnungsamt der Stadt Velbert, den Abschlussbericht der im Juli 2012 gegründeten Arbeitsgruppe vor. Der Versuch, einen Ort für ein beabsichtigtes Taubenhaus zu finden, sei gescheitert. Die Gruppe hatte sich Expertenhilfe geholt, doch auch damit ließ sich kein geeigneter Standort finden: Abhängig von der Arealgröße und den Aufenthaltsreichweiten kam erschwerend hinzu, dass mit den Eigentümern keine Übereinstimmung gefunden wurde. Als nächstes seien die Wasserversorgung, generell der Betrieb des Hauses und die Betreuung der Tauben finanziell nicht leistbar gewesen.

AG wurde aufgelöst

Nach insgesamt zehn Sitzungen habe man jetzt feststellen müssen, dass die in Langenberg lebenden ca. 450 Tiere nur vergrämt werden könnten. Der BZA beschloss einstimmig, die AG Taubenhaus aufzulösen und beauftragte den Projektleiter Björn Dröscher zu prüfen, ob die Möglichkeit besteht, einen Turmfalken in dem kleinen Turm des Bürgerhauses anzusiedeln.