Langenberg. . Bei 9. Treppenwanderung starteten Familien, Gruppen und Einzelkämpfer.Das Ziel, Sportliches mit Feiern zu verbinden, wurde erreicht
Werner Juwig sitzt mit seinen alten Freunden am Tisch. Sie sind zu zehnt, sitzen gemütlich im Bierzelt des Männer-Turnvereins (MTV) Langenberg 1882 und haben richtig Spaß. Vielleicht erzählen sie, dass sie in jedem Jahr bei der großen Treppenwanderung dabei sind – als Zuschauer. Nur einer der Freunde hat sich den insgesamt 1277 Stufen gestellt: Günter Hamm.
Es ist Vatertag, das Wetter liefert beste Bedingungen für den neunten, inzwischen traditionellen Treppenlauf am Himmelfahrtstag. Da es für den Langenberger Einwohner kaum ein paar Meter ohne Treppen gibt, ist es für den sportlichen Bewohner an sich keine anstrengende Übung, eher ein kleines Zubrot zu den gewohnten Laufeinheiten.
Längste Treppe mit 168 Stufen
Während es anfänglich kreuz und quer über Treppen im Altstadtkern geht, geht es über die Schultreppe zur Kuhstraße auf den Eickeshagen und wieder hinab zum Wiemhof in die Altstadt. Dann wird die „Seite“ gewechselt, hoch hinauf ist die Sprungmannsgasse mit 168 Stufen die längste Treppe des Laufs, zur Sonnentreppe wieder hinunter, über den Bahnhof und über die Bahnhofstreppe, mit dann „nur noch“ 135 Stufen geht es letztmalig in die Höhe.
Zugegeben, es ist vielleicht doch eine anspruchsvolle Herausforderung, wie das eine oder andere verschwitzte Gesicht der ankommenden Wanderer zeigt. „Wer sich dieser stellt, kann von sich sagen, etwas für seinen Körper getan zu haben, und das ist ja auch der Sinn dieser Aktion“, freut sich Klaus Kollmeier über die sportlichen Leistungen. So erfüllt die Mobilisierung das Motto des Vereins „Der MTV Langenberg bewegt die Langenberger.“
„Unser Vereinsmitglied Helmut Kreze hatte den Traum, die wirklich hohe Anzahl der Stufen im Stadtgebiet sportlich zu nutzen“, so der Abteilungsleiter Leichtathletik. Dies habe die Treppenwanderung gesichert. Krezes Vision wurde zum 125-jährigen Bestehen des Vereins erstmalig umgesetzt, mit damals 153 Teilnehmern. Im Laufe der Folgejahre hat sich die Wanderung dann an Himmelfahrt so durchgesetzt, dass dem reinen Feiern ein sportliches Gegengewicht geboten wird. Insgesamt 223 Teilnehmer, auch aus Städten der näheren Umgebung, haben in diesem Jahr teilgenommen. „Immerhin das drittbeste Ergebnis seit Beginn 2007“, freut sich Kollmeier.
Wer die Wanderung noch nicht mitgemacht hat, hat noch ca. 14 Tage Zeit, diese Treppenrunde zu drehen. Erst dann verschwindet die jetzt zum zweiten Mal eingesetzte Bodenmarkierung.