Velbert. . Vor 175 Jahren erschien die so genannte „One Penny Black“. Die Velberter Briefmarkensammler haben dazu eine kleine Ausstellung eingerichtet – mit einem vergrößerten Ausdruck der Premieren-Marke.

Etwas antik angehaucht ist das Design: schwarzer Untergrund, die Büste von Königin Victoria im Profil, links und rechts säulenartige Verzierungen. Der Schriftzug „One Penny“ sieht aus wie in Stein gemeißelt. So sieht sie aus, die erste Briefmarke der Welt.

Am 6. Mai 1840, vor 175 Jahren, ließ das britische Schatzamt die Marke ausgeben – damit zukünftig Briefe vom Absender bezahlt werden konnten. „Bis dahin war es nämlich so, dass entweder der Empfänger oder der Absender bezahlt hat“, berichtet Manfred Doy, Geschäftsführer der Briefmarken-Sammler-Gemeinschaft Velbert.

Sieben Millionen Euro wert

Was die Marke heute so begehrt macht, ist nicht nur ihr Alter, weiß Doy: „Die schwarze ist nur für kurze Zeit gedruckt worden, danach wurde sie umgestaltet, der Hintergrund wurde rot.“ Das hatte einen einfachen Grund: „Entwertungsstempel waren meist schwarz. Und die sind auf rotem Grund natürlich besser zu erkennen.“

Und auch wenn es kurios klingt: Die älteste Briefmarke der Welt ist nicht die teuerste. Je nach Zustand ist die „One Penny Black“ schon ab 100 Euro zu bekommen. Zum Vergleich: Die „British Guiana 1c magenta“ von 1856 etwa ist bei einer Auktion im Jahr 2014 in New York für 9,5 Millionen Dollar (rund sieben Millionen Euro) versteigert worden.

Bei den Briefmarkensammlern aus Velbert gehen die Meinungen über die erste Marke auseinander: „Leider haben wir keine“, sagt Manfred Doy. „Gott sei Dank haben wir keine“, hält die Vereinsvorsitzende Doris Vorberg lachend dagegen. „Die müssten wir ja sonst bewachen.“ Doch die Sammlungen der Velberter müssen sich nicht verstecken: Sowohl Vorberg als auch ihr Stellvertreter Fritz Voss haben erst vor kurzem in Löhne ausgestellt und „dafür Vermeil bekommen.“ Wem das nichts sagt: Vermeil ist eine Zwischenstufe zwischen Silber und Gold, eine hohe Auszeichnung.

„Wir sind in ganz Deutschland als Aussteller-Verein bekannt“, ist Geschäftsführer Manfred Doy ein wenig stolz auf die BSG, die derzeit 46 Mitglieder hat. Doch wie die meisten Vereine sucht auch die BSG Nachwuchs. „Das Durchschnittsalter beträgt rund 73 Jahre“, sagt Doy. Andererseits macht seine eigene Geschichte Hoffnung, dass die Liste wieder länger wird. Zwar startete seine Sammlerkarriere schon im Kindesalter – „aber zwischendurch habe ich ausgesetzt, bin erst als Erwachsener wieder dazu gestoßen.“

Zum Jubiläum der ersten Briefmarke gibt es eine kleine Ausstellung: in der Hauptstelle der Sparkasse an der Friedrichstraße.