Bonsfeld. . Nach nur sieben Monaten kam das Aus: Weil für das Ladenlokal an der Bonsfelder Straße ein neuer Besitzer gefunden wurde, musste die „Künstlerkolonie Bonsfeld“ ausziehen.
„Autohaus wird zur Künstlerkolonie“, überschrieb die WAZ Langenberg am 11. September vergangenen Jahres einen Bericht, in dem von einer Galeriegründung im ehemaligen Kia-Autohaus an der Bonsfelder Straße in Bonsfeld berichtet wurde. Heute, nicht einmal ganz sieben Monate später, ist die „Künstlerkolonie Bonsfeld“ bereits Geschichte.
„Ja, wir mussten dass Ladenlokal wieder verlassen“, bestätigte Künstler und Galerist Günter Sigmund Vollmer, was nackte Schaufenster und leere Ausstellungsräume seit einigen Tagen ohnehin sichtbar verkünden.
Mietverhältnis auf Zeit
Ein Aus, das für Vollmer nicht völlig unerwartet kam – wenngleich ihn der Zeitpunkt doch überraschte. Schließlich war die Künstlerkolonie ohnehin ein aus der Not geborenes Mietverhältnis auf Zeit. Vollmer: „Anders als die Wohnungen im Obergeschoss des Hauses gehört das Erdgeschoss mit den Ausstellungsräumen einer Eigentümergemeinschaft.“
Eigentümer angeschrieben
Und die, so Vollmer weiter, habe es nach der Aufgabe des Autohauses nicht leicht gehabt, auf die Schnelle einen neuen Mieter oder Käufer zu finden. „Da habe ich die Eigentümer angeschrieben und gefragt: Was hielten Sie davon, wenn wir die Räume mit Kunst verschönern?“ So seien er und Birgitt Haak schließlich zu den Räumen „in lichtdurchfluteter Großzügigkeit“ , wie es im Einladungsschreiben zur Eröffnung hieß.
Neue Räume schwer zu finden
„Wie haben ja von Anfang an gewusst, dass es nur auf Zeit sein würde – aber dass das Ende für die Künstlerkolonie so schnell kam, hat uns dann doch getroffen“, so Vollmer. Der ganz realistisch sieht: „So etwas noch mal zu finden, das wird ganz, ganz schwer.“
Das Problem sei dabei nicht nur, Räume in einer entsprechenden Größe zu finden. Sicher gebe es in Langenberg etliche leerstehende Geschäfte. Aber: „In den meisten Ladenlokalen können Sie vier oder fünf Bilder hängen – dann sind die Wände voll.“
Miete mit Kunst kaum zu erwirtschaften
Was ein noch größeres Problem ist: „Mit Kunst eine echte Miete zu finanzieren, das ist sehr schwierig.“ Oft müsse man dann auch anfangen, Kunst als Massenartikel zu kaufen, Bilder und Objekte, die nur noch als Verkaufsgegenstände entstünden. „Und so zu arbeiten – nein, daran hätte ich wirklich keinen Spaß“, winkt Vollmer ab. Andererseits: „Für ein reines Hobby hunderte Euro Miete zu zahlen – nein, das wäre mir auch zu teuer.“
Und so hat Günter Vollmer zum 1. April die Räume besenrein an die Eigentümer zurückgegeben – auch wenn man ihm dazu eigentlich noch bis Mitte April Zeit gelassen hätte. „Aber es dann noch ein paar Tage rauszuzögern – nein, das hätte doch auch nichts gebracht“, erklärt der Bonsfelder, warum er dann doch lieber das schnelle Ende vorgezogen habe.