Wuppertal. Sterbende junge Menschen und ihre Familien aus Wuppertal und Niederberg finden im neuen Hospiz im Burgholz eine optimale Versorgung.

Noch bis zum Morgen des Eröffnungstages waren Bauarbeiter wie auch das zukünftige Team des Hospizes schwer beschäftigt. In und um das Gebäude auf dem Gelände des ehemaligen Kinderheimes galt es noch bis kurz vor Eintreffen der Gäste, Gardinen zu bügeln, zu dekorieren und letzte Hand in den mit viel Liebe zum Detail eingerichteten Räumen anzulegen.

Als nun nach zweieinhalb Jahren Bauzeit endlich der Schlüssel von den Trägern aus Bethe-Stiftung, Caritas, Diakonie und der Betreibergesellschaft Kinderhaus Burgholz gGmbH an die Leiterinnen Kerstin Wülfing und Merle Fells übergeben wurde, waren die sichtlich stolz. „Da wir alles selbst geplant haben, hatten wir zwar schon eine genaue Vorstellung davon, wie es aussehen wird“, so Fells. „Doch als wir heute Morgen durch die fertigen Räume gegangen sind, waren wir dann doch hin und weg.“ Nicht weniger begeistert waren die Gäste, die dem schlechten Wetter getrotzt hatten, um das von Spendern möglich gemachte Bauwerk zu bewundern.

Dank Spenden in Höhe von fast 7 Millionen Euro erinnert nichts von dem in idyllischem Grün gelegenen Komplex aus Wohn- und Therapieräumen mehr an die einstige Baustelle. Stattdessen konnten interessierte Besucher, Spender, die Bürgermeister aus der Region sowie TV-Cop Toto und Günther Wallraff als Botschafter des Projekts den Neubau bewundern: Geräumige Kinder- und Elternschlafzimmer, ein Kaminzimmer sowie ein offener Essbereich schaffen familiäre Atmosphäre; ein Abschiedsraum in warmen Farben spendet Trost und Ruhe. „Für unsere Gäste soll es ein zweites Zuhause sein“, erklärt Kinderkrankenschwester Sandra Kalthoff.

Mit Beatmungsgerät im Whirlpool

Zehn Familien kann das Hospiz beherbergen, 30 Mitarbeiter (Intensivpfleger, Trauerbegleiter, Pädagogen) kümmern sich ab heute um schwerstkranke Kinder und wollen die Familienmitglieder entlasten. „Auch die Eltern sollen sich mal eine Auszeit nehmen können“, so Kalthoff, und für die kranken Kinder sei schließlich auch der Kontakt mit anderen Kindern wichtig. Auf ihre Bedürfnisse ist das Hospiz optimal eingestellt. „Die Kinder können auch im Bett in den Wohnbereich geschoben werden“, erklärt Köchin Antje Keller. „So kann jeder an den Mahlzeiten teilnehmen.“ Neben Snoezel- und Aktiv-Raum können alle Kinder auch Sauna und Whirlpool genießen. „Wir sind so ausgerüstet, dass auch Kinder, die beatmet werden müssen, das Entspannungsbad nutzen können“, sagt Kalthoff. Gemeinsam mit ihren Kollegen hat sie sich in speziellen Schulungen auf die Arbeit im Hospiz vorbereitet.