Neviges. . Umzug vom Standort Am Schnappstüber in Velbert-Mitte ins eigene Autohaus noch in diesem Jahr. Neusser Familienunternehmen investiert 2,4 Millionen Euro an der Nevigeser Straße.
Branchen-Größen wie Lueg (Mercedes) und Schultz (VW und Audi) sind schon da. Und jetzt sorgt die vielerorts vertretene Dresen-Gruppe (Neuss) dafür, dass die Automeile, wie sie im Volksmund genannt wird, an der Nevigeser Straße noch ein gehöriges Stück weiter wächst. „Im September war der erste Kontakt und Anfang Dezember schon der Notar-Termin“, berichtete Martin Stolz, der sich bei der städtischen Wirtschaftsförderung um die Standortentwicklung und -vermarktung kümmert, beim Ortstermin auf Anfrage der WAZ.
Anfangs Nähmaschinen und Fahrräder
Das rund 9000 qm große Grundstück, das die Dresen-Gruppe von der Stadt gekauft hat, liegt gleich neben Schultz und ist wegen der zwei davorstehenden Villen von der Straße nicht einsehbar. „Wir bauen aber so, dass man uns sehen wird“, kündigt Benedict Dahlmann (Geschäftsleitung) an. Der 30-Jährige repräsentiert mittlerweile die fünfte Generation des Familienunternehmens. Gründer ist sein Ur-Ur-Opa.
In 2010 habe man Opel Huppert aus der Insolvenz des damaligen Inhabers Metz übernommen, erzählt Dahlmann, ebenso wie den Betrieb in Mettmann und zwei weitere Bonner. Und jetzt zieht der Velberter Betrieb vom Standort Am Schnappstüber in Velbert-Mitte ins neue Domizil nach Tönisheide. Geschäftsführer Uwe Richter: „Die Planung ist fix und fertig. Wir wollen dieses Jahr fertig werden und umziehen.“ 16 Mitarbeiter gehen mit rüber, mittelfristig sollen’s 25 werden – der Name Huppert ist damit passé.
Der neue Standort gehört dann auch komplett der Dresen-Gruppe, so wie es die Firmen-Philosophie eigentlich vorsieht. Man investiere 2,4 Millionen Euro in Grundstückskauf und Gebäude, so Dahlmann. „Wir werden dadurch auch die Nebenkosten drastisch um 80 000 Euro pro Jahr reduzieren.“ Das Autohaus werde – wegen der leichten Hanglage – anderthalbgeschossig. U. a. mit knapp 1000 qm überdachter Ausstellungsfläche und acht Werkstatt-Arbeitsplätzen. Das Ganze transparent, mit großen Glasfronten und architektonisch modern konzipiert. Angeboten werden Fahrzeuge von Opel – nicht zuletzt aus Tradition – und „als Ergänzung und zweite Volumenmarke“ von Ford. Außerdem wollen die Chefs „ein bisschen mehr Gas geben“. Dementsprechend haben die gesteckten Planzahlen sowohl bei Neuwagen als auch bei gebrauchten eine ganz klare Tendenz: aufwärts.
Die Wurzeln der Dresen-Gruppe reichen übrigens bis ins 19. Jahrhundert zurück. Der erste Betrieb datiert auf 1874. Damals wurden in Neuss Nähmaschinen und Fahrräder verkauft und repariert. Von Opel. Der erste Pkw-Vertrag der Dresen-Geschichte wurde dann im Jahr 1920 geschlossen.