Velbert. . Zum vierten Mal hat die Industrie- und Handelskammer gemeinsam mit der Agentur für Arbeit und der Handwerkskammer in Velbert ein Azubi-Speed-Dating angeboten. Mit Erfolg.

Reger Betrieb herrscht an diesem Morgen im Forum: An den Seiten haben sich neunzehn Betriebe aus dem Kreis Mettmann an Schreibtischen aufgebaut. In der Mitte warten etwa hundert Jugendliche an Stehtischen aufgeregt auf ihre Chance.

Zum vierten Mal hat die Industrie und Handelskammer zusammen mit der Agentur für Arbeit und der Handwerkskammer zum Azubi-Speed-Dating gebeten. Analog zur Flirtvariante, bei der in kurzer Zeit möglichst viele potentielle Partner kennengelernt werden können, haben die Schüler hier jeweils zehn Minuten Zeit, um Ausbilder davon zu überzeugen, dass sie die richtige Wahl sein könnten. „Das Besondere an dieser Veranstaltung ist der offene Charakter“, lobt Iris Kremp von der IHK. So könne, wie die Teamleiterin der Ausbildungsstellenvermittlung betont, jeder der Ausbildungssuchenden einfach so ohne Anmeldung hier vorbeischauen. „Wir haben noch 180 offene Stellen für dieses Jahr zu vergeben.“ Einladungen gingen vom Berufskolleg bis zum Gymnasium an alle Schulformen. Dementsprechend groß ist auch die Ausbildungspalette. Aldi und Lidl bieten beispielsweise ein Duales Studium an, die Post möchte Fachkräfte für Postdienstleitungen ausbilden und bei Rehmann & Söhne könnte man sich zum Küchenfachverkäufer ausbilden lassen.

Der 17-jährige Sean Dean hat da bescheidenere Wünsche: „Ich gehe zur Zeit zur Berufsschule und habe gemerkt, dass ich lieber was Praktisches mache würde. Darum möchte ich mich heute bei Electronic Partner erstmal nach einem Praktikum umsehen.“

Michael Balka vom Velberter Unternehmen Baku ist vom Azubi-Speed-Dating begeistert: „Für mich sind die Noten nicht maßgebend, wichtiger ist mir, dass es menschlich stimmt.“ Im letzten Jahr ist er hier im Forum fündig geworden. Die auf diesem Weg gefundene Bürokauffrau schließt in diesem Jahr ihre Lehre bei ihm ab. Ihr Gespräch beim Bekleidungsunternehmen Primark hat Denise Lazzara schon hinter sich: „Die waren sehr nett, ich habe mich richtig wohlgefühlt“, ist die 19-jährige begeistert. In den Händen hält sie ein heiß begehrtes Dokument: „Ich hab einen Recall-Zettel mit Smiley bekommen, dass heißt, dass man sich bei mir melden wird.“ Lidia Barcellona von der Puky GmbH ist überrascht wie gut vorbereitet viele sind: „Manche haben sogar schon ein an unser Unternehmen gerichtetes Anschreiben dabei.“ – beste Voraussetzung für die spätere Einladung zum Vorstellungsgespräch.