. Neue Schulform verfehlt mit lediglich 57 Anmeldungen deutlich ihr Soll. Bürgermeister teilte Anmeldezahlen zuerst in nichtöffentlicher Sitzung mit. Bis zum Herbst wird eine neue Schulentwicklungsplanung für die Sek I erarbeitet.

Die mit Start zum nächsten Schuljahr 2015/2016 geplante Sekundarschule Velbert-Neviges hat ihr Klassenziel nicht erreicht, sondern bei den Anmeldungen die vorgeschriebene Mindestzahl deutlich verfehlt. So haben lediglich 57 Schüler bzw. deren Eltern die neue Schule gewählt, wurde das Soll um 18 Schüler unterschritten.

Es gibt keine pauschale Lösung

Diese Fakten teilte Bürgermeister Dirk Lukrafka am Dienstagabend den Mitgliedern des Haupt- und Finanzausschusses in nichtöffentlicher Sitzung mit, als er das Gremium über die Anmeldezahlen der Velberter Schulen der Sekundarstufe I informierte. Das hat zur Folge, dass diese neue Schulform nach dem Scheitern im ersten Anlauf – dabei allerdings noch in anderer Organisationsform – zum nächsten Schuljahr definitiv nicht eingerichtet werden kann.

„Es ist jetzt das eingetreten, was wir befürchtet haben, und es gibt dafür keine pauschale Lösung“, kommentierte Frank Röhr (Grüne) auf WAZ-Anfrage die Lage. Mit Blick auf den Schulstandort Neviges stehe man nunmehr „vor einem Scherbenhaufen. Kein Schüler kann jetzt mehr nach der vierten Klasse in Neviges bleiben“, sagt der Vorsitzende des Fachausschusses für Schule und Bildung. „Ich hoffe, dass jetzt die richtigen Entscheidungen getroffen werden“, fügt Röhr hinzu. Bekanntlich sind auch die Bündnisgrünen – zumindest prinzipiell – Verfechter einer zweiten städtischen Gesamtschule.

„Ich bin sehr enttäuscht, dass uns 18 Schüler fehlen und wir 57 Kindern und ihren Eltern ihren Schulwunsch nicht erfüllen können“, erklärt Dirk Lukrafka. Es sei auch kein Trost, dass – wie von der Verwaltung prognostiziert – an den anderen Schulen noch genügend Plätze zur Verfügung stünden.

Eltern reagierten verunsichert

Nach Auskunft der Verwaltung haben zwischenzeitlich 13 Eltern, die sich zunächst für die neue Schulform entschieden hatten, ihre Anmeldungen „aufgrund der öffentlichen Diskussion und der daraus resultierenden Unsicherheit über das Zustandekommen“ zurückgezogen. Die Schulverwaltung sendet nun die Unterlagen der übrigen 44 Schüler den Eltern zurück, damit diese noch ihre Kinder an einer anderen weiterführenden Schule anmelden können. Das gesetzliche Anmeldeverfahren muss bis zum 13. März erledigt sein.