Velbert. .

Als Langenberg noch über ein Freibad verfügte, lernten sich Günter und Hannelore dort beim Badespaß kennen. Das war 1948, er war Langenberger, der nach Kriegsgefangenschaft und Ausbildung als Graveur bei der Firma Bonum arbeitete. Sie war 17, lebte mit ihren Eltern in Velbert, und bereits zwei Jahre später heirateten sie – heute vor 65 Jahren – vormittags bei sage und schreibe 20 Grad Lufttemperatur standesamtlich. „Abends sind wir im Offerbusch tanzen gegangen und haben ,Wir sind die Eingeborenen von Trizonesien’ gesungen“, erinnert sich die heute 83-Jährige. Zwei Töchter bekamen die Seekatzens, heute freut sich das Ehepaar über insgesamt fünf erwachsene Enkel, „die alle was geworden sind“, wie Günter Seekatz stolz anmerkt.

Beruflich sattelte Günter Seekatz in den 60er Jahren komplett um, reduzierte seinen Job bei Bonum, um als Maler Karriere zu machen. Seine außerordentliche Begabung war schon in der Kindheit aufgefallen, doch der Krieg hatte durch solche Pläne einen Strich gemacht. Bis zu seinem Ausstieg bei Bonum hatte sich Seekatz ein Netzwerk aus Exporteuren und Ausstellern geschaffen, die ihn mit Aufträgen insbesondere aus den USA versorgten. „Wie oft habe ich Neuschwanstein oder das Matterhorn in Öl gemalt, idyllische Landschaften oder Dörfer“, sagt Seekatz. Dafür gab es ordentlich Dollars, bis in den Achtzigern asiatische Massenware den Markt überschwemmte. 2013 hat der Jubilar seine Malertätigkeit eingestellt, „ich male jetzt nur noch für mich!“