Velbert. . Förderverein der Ambulanten Palliativversorgung knüpft Kontakt zu rumänischer Hospizbewegung und spendet zum Auftakt ein Ultraschallgerät

Eigentlich war der Velberter Schmerztherapeut Dr. Johann Campean im vergangenen Oktober nur zur 40-Jahr-Feier seines Abiturs nach Bukarest gereist, um alte Freunde zu treffen. Doch am Rande kam der gebürtige Rumäne mit Leuten zusammen, die sich seit vielen Jahren in dem Balkanstaat für die Einrichtung von Hospizen einsetzen. Sie zeigten Campean, Inhaber einer Praxis in Velbert und ärztlicher Leiter des „Spezialisierten ambulanten Palliativversorgung Niederberg“ (SAPV), ein bereits in weiten Teilen fertiggestelltes Hospiz-Gebäude, das den klangvollen Namen „Casa Sperantei – Haus der Hoffnung“ trägt. „Da fehlt es an vielem, die Initiative überzeugte mich jedoch und ich fragte, ob mit Geld zu helfen wäre“, sagt Johann Campean.

Zum Praktikum nach Velbert

Die ärztliche Leiterin des im September offiziell eröffneten Hoffnungshauses für Sterbende, Dr. Ruxandra Ciocarlan, äußerte den Wunsch nach einem Ultraschallgerät, da Spendengeld in Rumänien besteuert wird. In Velbert kümmerte sich dann der Förderverein der SAPV um die Umsetzung. „Das Gerät, das ohne Umstände auch zu den Patienten gebracht werden kann und für Kurzdiagnostik und Punktionen unerlässlich ist, haben wir dann für die Rumänen angeschafft“, freute sich Fördervereinsmitglied Gerd Laab – 10000 Euro kostet das medizintechnische Gerät, das Ciocarlan und ein Mitarbeiter, die sich zurzeit als Gäste der SAPV in der Schlossstadt aufhalten, am Wochenende in die Heimat mitnehmen.

Johann Campean und SAPV-Geschäftsführer Hubert F. Hähnel wünschen sich ebenso wie die beiden Vertreter aus Rumänien einen dauerhaften Kontakt, denn die Hospiz-Initiative aus Bukarest steht noch ganz am Anfang: „In unseren Mehrbettzimmern stehen bereits gespendete Betten, aber spezielle Badezimmer haben wir noch nicht einrichten können und technisches Gerät fehlt auch noch“, berichtet Ciocarlan.

Zurzeit sind einige Hospizmitarbeiter damit beschäftigt, sowohl mit dem Gesundheitsministerium wie auch den rumänischen Krankenkassen Budgets zu verhandeln, um das Haus der Hoffnung Realität werden zu lassen. Um den enormen Bedarf an Spenden zu decken, plant Ruxandra Ciocarlan auch, prominente Rumänen gezielt für das Hospiz anzusprechen.

Welche Rolle könnte die SAPV spielen? „50 bis 60 Mitarbeiter wird das Hospiz am Ende haben. Ärzte, Pflegekräfte, Physiotherapeuten, Psychologen und Sozialarbeiter sollen dann jeweils in kleinen Gruppen nach Velbert kommen, um bei uns Praktika zu machen“, sagt Geschäftsführer Hubert Hähnel.