Neviges. . Die Feuerwache Tönisheide wird entweder grundlegend saniert oder an einen anderen Standort verlegt. Die Halle ist zu klein für moderne Einsatzwagen.

Die Feuerwache in Tönisheide ist in die Jahre gekommen. Das allein wäre nicht schlimm, können doch Häuser aus den 50er Jahren durchaus ihren eigenen Charme haben. Doch das Gebäude an der Hochstraße ist mittlerweile einfach zu klein, und nicht nur das: Es genügt in vieler Hinsicht nicht mehr den technischen Anforderungen, die im 21. Jahrhundert an die Feuerwehr gestellt werden. Davon konnten sich auch die Mitglieder des Bezirksausschusses Neviges (BZA) vor ihrer Sitzung bei einem Ortstermin mit eigenen Augen überzeugen.

„Der Standort ist nicht gerade optimal“, meinte BZA-Vorsitzende Rainer Hübinger mit kritischem Blick in die Halle. Dort steht unter anderem ein 25 Jahre altes Fahrzeug, funktionstüchtig, aber eben nicht mehr auf dem aktuellen technischen Stand. Problem: Das neue Modell, das angeschafft werden sollte, passt nicht in die Halle. Dazu wäre eine Spezialanfertigung mit niedrigerem Aufbau nötig, wie Markus Lenatz, Abteilungsleiter Feuerwehr Velbert, erklärte.

Ein weiteres gravierendes Manko: Die Sicherheit der Feuerwehrleute ist in der Halle nicht gewährleistet, oder wie es offiziell heißt: „Eine Einhaltung der Unfallverhütungsvorschrift ist nicht möglich“, so Ralf Laupenmühlen, Zugführer des Löschzuges Tönisheide. So befinden sich die Spinde in der selben Halle, unmittelbar neben dem Fahrzeug, Was bedeutet, dass sich die Einsatztrupps auch hier umziehen müssen. Wenn sie nicht improvisieren, stehen sie dabei mitten in den Abgasen. Um dem zu entgehen, wird das Fahrzeug erst herausgefahren, damit die Männer drinnen in der Halle in ihre Schutzanzüge steigen können. „Das geschieht auch aus Platzgründen, es ist hier viel zu eng für so viele Leute, da könnte man eingeklemmt werden“, sagt Ralf Laupenmühlen.

Das mangelnde Platzangebot wirkt sich auch auf die personelle Lage aus: So würde man gern Frauen aufnehmen, Anfragen gebe es durchaus, aber ohne getrennte Umkleidekabinen und geeignete Sanitäranlagen . . .

Fazit: Wenn es brennt, ist die Sicherheit der Bevölkerung zwar nicht gefährdet. Doch der mangelnde Arbeitsschutz ist Andreas Sauerwein, Fachbereichsleiter Immobilienservice der Stadt Velbert, schon ein Dorn im Auge. Und er verspricht Besserung: „Sanierungsvarianten sind ausgearbeitet und intern in der letzten Abstimmungsphase.“ Dabei gelte es natürlich, Vorschläge zu machen, die auch im städtischen Haushalt umsetzbar seien. Die Feuerwehr würde, wenn nötig, auch umziehen. „Ob bauliche Veränderung oder Standortverlegung, da sind wir offen“, meint Feuerwehr-Abteilungsleiter Markus Lenatz.