Neuer Wohnraum in Neviges: Auf dem Gelände des alten Krankenhauses sollen Einfamilienhäuser gebaut werden, an der Bernsaustraße Seniorenwohnungen.
IIn der Innenstadt von Neviges entsteht neuer Wohnraum, und das an gleich zwei Standorten. Wann die Abrissbirne auf dem Gelände der stillgelegten St.Elisabeth-Klinik anrückt, ist zwar noch unklar, doch stimmten die Mitglieder auf der letzten Sitzung des Bezirksausschusses einer entsprechenden Änderung des bisherigen Bebauungsplanes zu.
Auch an der Bernsaustraße, auf dem Gelände direkt neben dem Supermarkt „Kaufpark“ soll sich in Zukunft einiges tun. Die alten Garagen und Schuppen sollen Platz machen für „altengerechte Wohnungen in zentraler Lage“, so Stadtplaner Tim Edler aus der Abteilung „Verbindliche Bauleitplanung und Städtebau“ der Stadt Velbert.
Einfamilienhäuser bevorzugt
Am 4. März können sich die Bürger informieren
Über die Bebauung des Krankenhausgeländes wird die Stadt alle interessierten Nevigeser am 4. März informieren. Der Ort und die Uhrzeit dieser Veranstaltung stehen noch nicht fest.
Nach dieser „frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung“, wie es offiziell heißt, können die Bürger Anregungen und Bedenken äußern. Die werden, wenn möglich, bei der Planung berücksichtigt.
Doch zunächst zum Krankenhaus-Gelände. Hier war eine Änderung des alten Bebauungsplans von 2010 nötig, da hier noch von einem teilweisen Erhalt des Gebäudes die Rede war sowie von „Geschosswohnungsbau“, also Miet- oder auch Eigentumswohnungen. Der von der Projektgesellschaft Area Consult noch geheim gehaltene Investor – die Gesellschaft wurde vom Klinikverbund St. Antonius und St. Josef mit dem Verkauf beauftragt – bevorzugt jedoch Doppel- und Einfamilienhäuser. Und er braucht mehr Platz, nämlich auch noch die angrenzende Parkfläche. „Es gibt keinen Bedarf, das Gebäude zu erhalten und auch keine andere Nachnutzung. Wir sehen das aus städtebaulicher Sicht genauso. Wir wollen Neviges beleben, und dazu ist neuer Wohnraum wichtig“, so Stadtplaner Tim Edler, der das ein Hektar große Areal als „sehr attraktiv“ einstuft. Da zwischen den Grenzen Hospitalstraße und Löher Straße ein Höhenunterschied von 20 Metern liegt, wird es drei Zufahrten zu dem neuen Wohngebiet geben: eine von der Löher Straße, eine von der Tönisheider Straße und eine dritte von der Hospitalstraße.
Ebenerdig und daher besonders für Senioren geeignet ist dagegen das Grundstück an der Bernsaustraße, direkt neben Kaufpark. „Die zentrale Lage ist ideal für Senioren. Was nützt die schönste Wohnung in der Bogenstraße, wenn man einen steilen Berg rauf oder runter laufen muss“, so Tim Edler. Hier war die vom Investor beantragte Änderung des Bebauungsplanes nötig, weil das gesamte Plangebiet zwischen Bernaustraße, Elberfelder Straße und der Straße Im Orth im so genannten „Kernbereich“ liegt, wo Wohnen nur begrenzt zulässig ist. Dass der Bebauungsplan mehr umfasst als das Gelände, auf dem jetzt neu gebaut wird, hat auch folgenden Grund: Es dürfen dort dann keine Spielhallen eröffnet werden.
Wie viele Wohnungen es hier geben soll, steht noch in den Sternen. Klar dagegen ist: Kaufpark bleibt bestehen. Und auch das unter Denkmalschutz stehende Nostalgie-Café, das das Baugelände zur Elberfelder Straße hin begrenzt, bleibt unangetastet.