Velbert. . Zum Monatsende geht Velberts Feuerwehrchef Wolfgang Kreggenwinkel in den Ruhestand. Zum Abschluss lässt er seine Dienstzeit noch einmal Revue passieren.

Einsätze hat Wolfgang Kreggenwinkel tausendfach mitgemacht, miterlebt und geleitet. Aber es gibt markante, „die haben sich eingebrannt“, sagt der Leiter der Feuerwehr Velbert. Die sind unauslöschlich in seinem Gedächtnis. Das gilt für die sechs Todesopfer bei einem Brand in einer Schleiferei. Und gilt mindestens ebenso nachhaltig für das Kind, das er 1982 aus dem brennenden Kinderheim Maria Frieden – damals ein altes Fachwerkhaus – mit rausgeholt hat, das im Rettungswagen mehrmals reanimiert wurde – und doch wenig später im Klinikum gestorben ist. „Ich weiß heute noch, was es an anhatte“, sagt Kreggenwinkel. Seelsorgerische oder psychologische Nachsorge habe es damals für die Einsatzkräfte noch nicht gegeben.

Aber nicht nur das hat sich geändert in der Amtszeit des Brandoberamtsrats. Mit Monatsende beginnt für ihn der Ruhestand. Zu seinem Nachfolger hat der Rat den hauptamtlichen Leiter der städt. Abteilung Feuerwehr/Rettungsdienst, Stadtbrandinspektor Markus Lenatz, ernannt. „Für Feuerwehr-Beamte ist mit 60 Schluss“, erklärt „Kregge“ (noch 59).

„Jeder muss ja erst nen Beruf haben, sonst kannste hier gar nicht anfangen.“ Der gelernte Elektromechaniker – „ich bin gebürtiger Niederbonsfelder“ – hat 1978 als Hauptamtlicher angefangen und schließlich 1997 die Leitung von Wolfgang Menne übernommen.

Arbeit ist anspruchsvoller geworden

„Man kann nicht einmal lernen, ist dann auf dem Stand und hält das bis zur Rente. Das macht ja Feuerwehr so interessant.“ Vor allem seit dem Anschlag auf das World-Trade-Center in 2001 sei die Arbeit „eindeutig anspruchsvoller“ geworden. Dieser „Umbruch“ sei mit entsprechenden Landeskonzepten für atomare, biologische und chemische Gefahren einhergegangen.

Kürzlich an Heiligabend war der Chef natürlich wieder bei dem informellen Treffen in der Hauptwache, wie es in Velbert seit langem eine gute Tradition ist. „Der Zusammenhalt macht auch ein bisschen stolz“, sagt Kreggenwinkel. Man sei eine ganz bunte Mischung von Leuten, „fast das komplette Spektrum der Bürger. Das klappt prima im Einsatz, aber auch beim gemütlichen Zusammensein“.

Zur hauptamtlichen Wehr gehören ca. 90 Leute; hinzu kommen die rund 500 Ehrenamtler. Dazu zählen allerdings auch Musikzug, Ehrenabteilung und Jugendfeuerwehr, so dass es unterm Strich rund 280 aktive Freiwillige gibt. „Anders könnte das keine Stadt schultern.“

Verwaltung und Rat hätten immer an einem Strang gezogen, lobt der Wehr-Leiter, um für vernünftige Arbeitsbedingungen zu sorgen. Man könne vor allem mit den neu gebauten Wachen und der Technik überzeugen. „Durch die hervorragende Arbeit“ der Jugendfeuerwehr habe man keine Nachwuchssorgen; zudem gebe es auch Seiteneinsteiger im Erwachsenenalter.

Allerdings sei der Neubau der Wache Tönisheide „dringend erforderlich“. Da gebe es keine Sozialräume, vor allem jedoch passe dort kein moderneres Fahrzeug rein. „Zu hoch, zu breit.“ Da müsse sein Nachfolger jetzt unbedingt ran.