Velbert. . Wie im Bundestrend auch bevorzugen die Velberter zu Weihnachten Nordmanntannen. Die sollen schön gewachsen sein und nach Tanne duften.

Zum Weihnachtsfest bildet der festliche Christbaum den strahlenden Mittelpunkt der Wohnung. Wer länger was davon haben will, folgt dem Ratschlag von Martin Dahlmann: „Damit die Freude über den Baum anhält, empfehlen wir, Bäume vor Ort zu kaufen.“ Denn Bäume aus eigenem Anbau hätten nicht – wie der Vorsitzende der Kreisbauernschaft Mettmann betont – bereits eine 2000 Kilometer weite Anfahrt hinter sich, bevor sie überhaupt in die Stube kämen.

Das haben die Bäume von Christian Nielson auch nicht. Der Garten- und Landschaftsbauer, der bereits im achten Jahr zum Fest seine Bäume auf dem Parkplatz eines Zoofachgeschäftes anbietet, gehört einer Kleinlandwirtvereinigung aus Hattingen/Sprockhövel und Kupferdreh an. Seine angebotenen Bäume sind also selbst angebaut. „Die sind erst seit zehn Tagen vom Stamm, die brauchen nur Wasser zu ziehen dann halten die“, ist er überzeugt.

Suche im Dauerregen

Obwohl der Dauerregen kaum Weihnachtsgefühle aufkommen lässt, fahndet Carin Rix nach ihrem Traumbaum: „Gut gewachsen muss er sein. Es ist schwierig, einen zu finden, man muss sich Zeit lassen.“ Sicher ist sie aber schon ein mal, dass es eine Nordmanntanne sein muss. Damit sucht sie nach Aussage des Kreisbauernschaftsvorsitzenden Dahlmann nach dem weithin beliebtesten Christbaum der Deutschen (75 Prozent kaufen ihn). „Während die Fichte mit ihrem charakteristischen Harzduft bei vielen Kindheitserinnerung weckt, ist die beständige Nordmanntanne der Familienbaum, schon weil er weicher ist“, unterscheidet Christian Nielson.

Die Kollegen von Perso Stupar, der seine Tannen auf dem Parkplatz des Cityparks verkauft, sind zurzeit im Wald: „Die schlagen gerade Nachschub in Attendorn“, erklärt er. Ganz frisch sind also auch sein Bäume, dennoch schwört er auf einen Trick zur Verlängerung der Haltbarkeit: „Ich empfehle einen Löffel Zucker mit in den Ständer zu tun.“ Die meisten seiner Kunden kommen eine Woche vor Weihnachten, um nach einem Baum zu suchen, wie lange sie dafür brauchen, sei sehr unterschiedlich: „Einige lassen sich ‘ne halbe Stunde Zeit, andere sehen sofort ihren Baum.“ So wie Stefan Thamm, der heute zum ersten Mal nach Jahren mit einer Plastiktanne auf der Suche nach etwas schön Duftendem ist. Nach zwei Bäumen ruft er: „Der ist gut“, feilscht wegen der fehlenden Spitze noch um ein paar Euro und lässt ihn zum Schluss ins Netz gehen. Ebenfalls aus dem Sauerland kommen auch die Tannen, die am 18. und 19. Dezember im bal (Bürgerzentrum An der Lantert) angeboten werden. Mit dem Kauf kann man nicht nur Gutes tun, weil die Einrichtung unterstützt wird. Der Zulieferer steht auch auf der Liste der Waldbauern mit ökologischem Anbau und hat 2011 einen Naturschutzpreis bekommen.