Neviges. . Aus finanziellen Gründen muss sich die evangelisch-reformierte Gemeinde von einem Teil ihrer Immobilien trennen. Welche verkauft oder verpachtet werden, ist derzeit unklar und wird Anfang 2015 vom Presbyterium entschieden. Sechs Gebäude sind auf dem Prüfstand, darunter die Kirche im Siepen.
Die evangelisch-reformierte Gemeinde muss sich aus finanziellen Gründen von einem Teil ihrer Gebäude trennen. Welche das sein werden, könne zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht gesagt werden, dies werde das Presbyterium Anfang 2015 entscheiden, so Baukirchmeister Olaf Braß: „Wir sind dabei, Konzepte zu entwickeln.“
Klar sei nur, dass man sich den aktuellen Stand an Immobilien einfach nicht mehr erlauben könne. Es ist die Ausgleichsrücklage der Gemeinde, die Finanzkirchmeister Jörg Sindt als „überaus beängstigend“ bezeichnet. Ende 2013 betrug sie noch 500 000 Euro, für das Jahr 2014 wurden 140 000 Euro entnommen, für 2015 rechne man mit einem Defizit von 125 000 Euro. Also wären Ende 2015 nur noch knapp die Hälfte übrig.
Den laufenden Kosten, die eine Instandhaltung aller Immobilien verursacht, stehen die steigende Anzahl an Kirchenaustritten entgegen. Der Gürtel muss also enger geschnallte werden, ein erster Schritt ist bereits getan: Mit dem Wechsel zu einem anderen Gasanbieter wurden 10 000 Euro gespart.
Folgende sechs Gebäude stehen nun auf dem Prüfstand: Das Gemeindehaus an der Siebeneicker Straße und das daneben liegende Gebäude, das alte Pfarrhaus neben dem Kindergarten, die Kirche und das Gemeindehaus im Siepen sowie das kleine Gemeindehaus am Kirchplatz 5. Gesichert ist lediglich der Forbestand der Stadtkirche und des Kindergartens. „Wir wollen mit den geringen finanziellen Mitteln, die uns zur Verfügung stehen, dafür Sorge tragen, dass Gemeindearbeit wie bisher stattfinden kann“, erläutert Olaf Braß, dem eines wichtig ist: Mit den Kosten für die Sanierung der Stadtkirche habe der geplante Verkauf nichts zu tun. Zwar haben sich die Sanierungskosten durch zusätzliche Arbeiten an den Fenstern auf 1,25 Millionen Euro erhöht, doch für die Mehrkosten von 250 000 Euro habe man Fördermittel beim Bund und Land beantragt. Nicht zuletzt konnten bisher 53 000 Euro an Spenden verbucht werden. Der Erlös aus den Verkäufen oder Verpachtungen, so der Baukirchmeister, fließe ausnahmslos in die Modernisierung der verbleibenden Gebäude und komme der Gemeindearbeit zugute.