Velbert-Langenberg. . Das Langenberger Gymnasium informiert am Tag der offenen Tür: über den Anspruch an ein gymnasiales Unterrichts-Pensum – und über individuelle Begleitung. Die Hilfen im Schulalltag reichen vom Lerncoach über Medienscouts und Nachhilfe durch Ältere bis zu Streitschlichtern und Tutoren.

Verkehrschaos gab’s an der Panner Straße, als zahlreiche Eltern mit ihren Sprösslingen per Pkw am Ende des „Tages der offenen Tür“ im Langenberger Gymnasium gleichzeitig ihre Heimwege antreten. Erfahrungsgemäß ist das, wenn auch nicht ganz so heftig, an den meisten Schultagen der Fall.

Auch die stellvertretende Schulleiterin Susanne Ottner findet diesen Zustand nachdenkenswert – zumal nicht alle Eltern angemessen rücksichtsvoll fahren. Die Klassen werden voller, der Andrang steigt von Jahr zu Jahr.

„Die Eltern wollen für ihre Kinder natürlich das Beste, allerdings ist das nicht für jedes Kind der gymnasiale Abschluss, das muss man ganz klar sagen“, sagt Susanne Ottner. „Da stehen wir natürlich in der Verantwortung, oftmals auch als Anwalt der Kinder.“ Anja Kirschbaum, Koordinatorin der Unterstufe, nickt zustimmend und ergänzt: „Es geht uns hier letztlich wirklich darum, dass die Schüler nicht überlastet werden. Sie sollen doch noch genügend Zeit zum Kind-Sein haben und nicht schon in der 6. oder 7. Klasse nur noch lernen müssen.“

Hilfen vom Lerncoach bis zum Tutor

Hilfen sind im Schulalltag gegeben: vom Lerncoach über Medienscouts und Nachhilfe durch Ältere, die für diese Aufgaben eigene Fortbildungen absolvieren, bis zu Schlichtern und Tutore. Die Philosophie der Schule laut seit Jahren – und im Kollegium einvernehmlich: Leistung zu ermöglichen, Hilfen zu geben. Allerdings soll kein Kind mit zuviel Druck leben müssen.

Man lege Wert auf ein gymnasiales Pensum, zumal ja auch seit Jahren G8 hier an der Tagesordnung ist; das heißt, es gibt bis zum Abi lediglich acht Jahre Unterricht. „Bislang haben wir hier damit keinerlei negative Erfahrungen gemacht“, betont Susanne Ottner. Das Lernen sozialen Miteinanders soll neben dem Leistungsanspruch großes Gewicht haben. Die Zahl von 577 Schülern und das 40-köpfige Lehrerkollegium machen individuelle Begleitung noch möglich.

So gibt es im Gymnasium seit mehr als 30 Jahren jeweils mit den Achter-Klassen eine einwöchige Ski-Freizeit, die die Lehrer übrigens in ihrer Freizeit leisten. Dies ebenso wie die Pflege der mittlerweile an die 90 Wintersportausrüstungen, die im „Ski-Keller“ lagern.

Gymnasium sucht weitere Sponsoren

„Wir suchen noch weitere Sponsoren wie den Waldkletterpark, der uns dankenswerter Weise jährlich unterstützt,“ sagt Alois Tinkhauser.

Die Ausleihe einer Ausrüstung für die beiden Wochen über Weihnachten / Neujahr kostet übrigens 50 Euro.

Infos unter 0171 / 57 97 185 oder alois.tinkhauser @gymnasium-langenberg.de.

„Wir finanzieren das Ganze durch den Verleih von Skiern und Schuhen während der Weihnachtsferien“, sagt Lehrer Alois Tinkhauser, der mit seinem Kollegen Thies Petersen dafür verantwortlich zeichnet. Auch Gabriele Voigt und Michael Schütte sind Lehrer, die sich jedes Jahr dieser zeitaufwendigen Arbeit widmen. Wieso das?

Nicht jedes Kind sei im schulischen Umfeld imstande, seine Fähigkeiten zu zeigen. So manch einer, der sonst ganz still ist, läuft ohne Lerndruck zu Hochform auf, sei es beim alpinen Sport oder während der Freizeit-Aktivitäten. Das sei klassenübergreifend für die Gruppendynamik höchst wertvoll.

Die Kosten für eine solche Freizeit belaufen sich pro Schüler auf rund 600 Euro ohne Taschengeld. Das sei für manche, die keine soziale Förderung erhalten, problematisch, räumen die Lehrer ein. Eltern etwa, die zwar arbeiten, aber ein Einkommen knapp über dem „Sozialsatz“ verdienen, kommen an ihre finanziellen Grenzen. Ein guter Grund für Alois Tinkhauser, weiter nach Sponsoren zu suchen.