Neviges. . Einen „Lebendigen Adventskalender“ organisiert die ev.-reformierte Kirchengemeinde zusammen mit der Werbegemeinschaft Neviges. 23 Geschäftsinhaber öffnen ihre Läden, damit Gruppen hier vorsingen und mit Passanten ins Gespräch kommen können. Die Teilnahme ist nicht an eine Konfession gebunden.

Jeden Tag in der Adventszeit 30 Minuten innehalten, zusammen singen, Gedichte hören, miteinander ins Gespräch kommen – und das jeweils mitten in Neviges. Als Regine Höller von der evangelisch-reformierten Kirche diesen Gedanken Helmut Wulfhorst zutrug, war der zweite Vorsitzende der Werbegemeinschaft Neviges sofort begeistert: „Tolle Idee. Ich habe immer schon gesagt, wir müssen Brücken bauen.“

Brücken bauen zwischen dem geistlichen und weltlichen Teil der Wallfahrtsstadt. „Wir sollten nicht länger nebeneinander herleben, sondern miteinander etwas tun.“ Und zwar in Neviges, für Neviges. Gesagt, getan. Helmut Wulfhorst wurde aktiv und fand in Windeseile 23 Geschäftsinhaber, die sofort „ja“ sagten. In diesen 23 Läden, darunter auch einige Gaststätten, gibt es dann vom 1. Dezember bis zum 23. Dezember jeden Tag von 17.30 bis 18 Uhr den „Lebendigen Adventskalender“.

Die Gruppen haben freie Hand

Noch nicht ausgebucht

Der „Lebendige Adventskalender“ läuft täglich von 17.30 bis 18 Uhr. Die Orte sind auf einem Flyer vermerkt, der ab sofort in den Geschäften ausliegt. Für die Wochenenden gibt es noch ein paar Lücken im „Lebendigen Adventskalender“.

Wer sich vorstellen kann, mit seinen Freunden, seinem Chor oder seinem Verein mitzumachen, wende sich bitte an Dietgard Reith, 02053/40773.

Und der sieht so aus: „Wir wollen daran erinnern, worum es in der Vorweihnachtszeit eigentlich geht, nämlich nicht um Konsum, um Geschenkekaufen“, erzählt Gemeindemitglied Dietgard Reith. Sie organisiert den ganzen Spaß und hält seit Wochen die Fäden in der Hand, betont aber, dass konfessionsübergreifend alle möglichen Gruppen willkommen sind. „Wir haben schon verschiedene Kitas, die mitmachen, auch Schulen, wir haben den Posaunenchor, die Kolpingfamilie, die Pfadfinder, das ist ganz wunderbar.“

Was die einzelnen Gruppen in diesen 30 Minuten nun veranstalten, darin haben sie völlig freie Hand. Erfahrungsgemäß sei Musik immer gut, das locke zum einen die Menschen an, stehen zu bleiben, außerdem verbinde gemeinsames Singen. „Danach könnte man eine kleine Geschichte erzählen oder auch ein Gedicht vortragen.“ Schön wäre es, wenn man am Ende mit den Passanten, die ja unverbindlich beim „Lebendigen Adventskalender“ vorbeischauen, ins Gespräch käme. „Aber das muss sich alles von sich aus ergeben, wir wollen den Gruppen da keine Vorschriften machen.“

Die Geschäfte stellen dabei nicht nur die Örtlichkeit, hier wird auch ein kleiner Imbiss und heißer Kaffee und Kakao angeboten. Da das letzte Türchen des Adventskalenders natürlich Heiligabend geöffnet wird, beim Gottesdienst in den verschiedenen Kirchen, heißt es am 23. Dezember zumindest für die Geschäftsleute: auf zum Finale. „Wir haben uns für diesen Tag etwas besonderes ausgedacht, wir wollen die Straße hier Im Orth absperren. Mal sehen, vielleicht gibt es ein offenes Feuer oder ähnliches“, verrät Wulfhorst, der Im Orth auch sein Reisebüro betreibt.

Bis dahin hat er noch jede Menge zu tun: Die Advents-Pinguine putzen, sich um die Lichterketten kümmern, prüfen, ob alles gut in Schuss ist. Auch das Drumherum muss schließlich stimmen beim „Lebendigen Adventskalender“.