Neviges. . Seit über 20 Jahren basteln und stricken die Mitglieder des Pfarrcäcilienchores für ihren Adventsmarkt, der traditionell am ersten Advent vor dem Dom zum Bummeln und Kaufen einlädt. Der Erlös fließt zu 100 Prozent in die Chorkasse und kommt caritativen Zwecken zugute.
Zwei Paar Babysocken an einem Abend? Für Barbara Schmitz ein Kinderspiel. Das geht locker nebenbei, beim Fernsehen oder Lesen. Wie bitte, Stricken während des Lesens? „Neben mir auf dem Kissen, da liegt das Buch. Geht natürlich nicht bei Lochmuster.“ Das ganze Jahr über klappern im Hause Schmitz in der Krahnheide die Stricknadeln, rattert die Nähmaschine – alles für den traditionellen Adventsmarkt des Pfarrcäcilienchores, der dieses Jahr zum 35. Mal zum gemütlichen Bummeln auf dem Domplatz einlädt.
Erlös fließt in die Chorkasse
Seit über 20 Jahren bestückt die inzwischen pensionierte Lehrerin den Markt, seit einiger Zeit tatkräftig unterstützt von Tochter Stefanie, Studentin der Medien- und Kulturwissenschaft. 95 Paar Socken hat Mutter Barbara letztes Jahr verkauft. Größe 38/39 für 9,50 Euro das Paar, kleine Größen entsprechend preiswerter. „Hier, die gehen auch immer gut“, spricht’s und öffnet eine Schublade voller Babymützen. Wer nun denkt, Familie Schmitz füllt damit seine Urlaubskasse, der irrt: „Der Erlös fließt zu 100 Prozent in die Chorkasse“, erläutert Tochter Stefanie. „Ein Teil ist für unser Patenkind in Brasilien, ein Teil für andere karitative Zwecke, genaueres wird innerhalb des Chores bestimmt.“
Der Chor ist beim Adventsmarkt mit zehn Ständen vertreten
Der Pfarrcäcilienchor tritt heute anlässlich seines 134. Stiftungsfestes um 17.30 Uhr in der Abendmesse im Dom auf. Anschließend treffen sich die Mitglieder in der „Glocke“.
Der Adventsmarkt vor dem Dom ist Samstag, 29., und Sonntag, 30. November, zu folgenden Zeiten geöffnet: Samstag 15 bis 22 Uhr; Sonntag 10 bis 20 Uhr.
Insgesamt gibt es auf dem Markt zehn Holzbüdchen. Ein Stand wird von den Pfadfindern betrieben, die jedes Jahr den Adventsmarkt tatkräftig unterstützen.
Etwa eine Woche nach dem jetzigen Adventsmarkt legt Mutter Barbara schon mit der Kollektion für 2015 los. „Ich stricke eigentlich das ganze Jahr über.“ Macht das denn Spaß, bei 30 Grad mit dicken Socken in der Hand in der Sonne zu sitzen? „Wenn es allzu heiß ist, häkel ich Baumwolle oder sticke lieber.“ Ein echter Renner: Mini-Chucks für Babys. Auch die Kleinsten wollen mit der Mode gehen...
Damit das Marktbüdchen der Familie am 29. und 30. November gut bestückt ist, legt auch Tochter Stefanie fleißig Hand an.Was im letzten Jahr abging wie „Schmitz Katze“: selbstgenähte Stofftäschchen für Pixi-Bücher, praktisch und schön dazu. Etwa 15 Exemplare des Kinder-Klassikers passen hinein, so viel, wie man für eine längere Autofahrt in die Ferien braucht.
Ein paar Straßen weiter im Keller der Familie Kammel: Berge von Lärchenzapfen türmen sich auf einer zweckentfremdeten Tischtennisplate, neben rustikalen Holzwichteln stehen zarte Engelchen mit Flügeln aus Papier. Ab August herrscht hier Hochbetrieb – dann treffen sich bei Monika Kammel jeden Montag Abend die Chormitglieder zum basteln, schnitzen, hobeln – natürlich auch alles für den guten Zweck. „Bei gutem Wetter haben wir schon auf der Terrasse losgelegt“, lacht Monika Kammel. Zum „Montagsclub“ gehören neben der Hausherrin noch Mechthild Weßling, Marianne Kalscheuer, Marianne Lange, Mechthild Stuphorn, Els Uebachs und Angelika Hopp. „Nächste Woche setzten wir uns zusammen und überlegen uns die Preise“, sagt Monika Kammel. Zumindest die Materialkosten möchten die Chordamen schließlich gern gedeckt haben.
Kein Adventsmarkt ohne Grillwurst, Glühwein, nicht zu vergessen Kekse: Auch die gibt’s beim Pfarrcäcilienchor, und alle selbst gemacht.