Warum Plus an der Bahnhofstraße plötzlich zum Netto-Markt wurde.
Leser Ulrich Roweda befürchtet eine Übermacht der Billigheimer. Er staunte wie viele andere Sprockhöveler nicht schlecht als der Discounter Plus an der Bahnhofstraße jetzt unter der Netto-Flagge neu eröffnete. War Plus doch vor gerade einmal zwei Jahren in den Neubau gezogen.
„Wir rüsten nach und nach alle Filialen auf Netto um”, sagt eine Mitarbeiterin des bayerischen Unternehmens auf Nachfrage. Hintergrund sei die Plus-Übernahme durch die Edeka-Gruppe, zu der auch Netto gehört. Edeka hatte vor zwei Jahren 70 Prozent am Discounter Plus erworben. Das Bundeskartellamt genehmigte die Übernahme unter strengen Auflagen, von denen Sprockhövel aber nicht betroffen ist. Anfang 2009 folgte der endgültige Zusammenschluss beider Marken.
Umrüstung billiger
Der Jahresbeginn war das Ende für die Marke Plus. Netto vereinheitlicht jetzt den Auftritt. Alle Ladenlokale bekommen die gleiche Ausstattung mit einheitlichen Regalsystemen und Eigenmarken, die deutschlandweit verfügbar sind. Zum Sortiment gehören bis zu 4000 Artikel, darunter Obst und Gemüse, SB-Fleisch und SB-Wurstartikel. Die Umrüstung auf Netto sei günstiger als zwei Auftritte parallel zu betreiben, sagt die Mitarbeiterin. Was der Umbau in Sprockhövel gekostet habe, könne sie nicht konkret sagen.
Netto war bisher nur in Süddeutschland und den neuen Bundesländern vertreten. Mit der Plus-Übernahme hat Netto jetzt 2300 Filialen in allen Bundesländern. Nach Unternehmensangaben kaufen wöchentlich 18 Millionen Kunden in den Filialen.