Sprockhövel. Die Feuerwehr Sprockhövel baut vor: Um Personallücken zu vermeiden, wirbt sie aktiv um Freiwillige fürs das Ehrenamt. Und das ist vielseitig.

Hoch oben in der dritten Etage sitzt ein kleiner Bär im Fenster. Den gilt es mithilfe der Drehleiter zu retten. Solch spannende Aufgaben und Erfahrungen durften diejenigen machen, die zur Veranstaltung „Feuerwehr backstage“ gekommen waren, die in allen Wachen der Freiwilligen Feuerwehr Sprockhövel stattfand. „Wir wollten gerade nicht den klassischen Tag der offenen Tür mit viel Trubel“, erläuterte Feuerwehrsprecher Max Blasius.

18- bis 45-Jährige im Fokus

„Trau Dich, Du bist willkommen, und wir nehmen uns Zeit für Dich!“ hieß die Parole für eine Zielgruppe, die so bislang noch nicht im Fokus von Projekten der Öffentlichkeitsarbeit war: die 18- bis etwa 45-Jähringen. Diese Aktion, bei der es diesmal nicht nur darum ging, einen Blick in die rollende Hightech-Maschine des Löschfahrzeugs zu tun, der so ausgerüstet ist, dass Blasius in als „Allroundfahrzeug“ bezeichnet. Der Allrounder kostet 700.000 Euro, und wer mit ihm zum Einsatz fährt, hat sich vorher in verschiedenen Lehrgängen fit gemacht. Etwa um die Drehleiter zu bedienen, mit deren Hilfe der niedliche Teddy in luftiger Höhe in der nachgebauten Hausfassade saß.

Motorsäge und Wasserversorgung

Schweres Gerät wie Motorsägen sind an Bord, und eine Wasserversorgung zum Löschen aufzubauen und die Pumpe zu bedienen – all das konnten Interessierte am Backstage-Tag unter Anleitung erfahrener Feuerwehrkameraden ausprobieren.

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Nachwuchs im Kinder- und Jugendbereich gibt es durchaus, jetzt aber ging es der Freiwilligen Feuerwehr Sprockhövel darum, die Möglichkeiten, sich bei der Feuerwehr in Wohnortnähe ehrenamtlich zu engagieren, hautnah erleben zu können. Die Kleinen arbeiten in der Kinder- und Jugendfeuerwehr (ab einem Alter von sechs beziehungsweise zehn Jahren) mit, die Eltern wären in der Gruppe der Aktiven willkommen.

Wöchentlicher Übungs- und Ausbildungsabend

Die Interessierten werden zunächst zu dem einmal wöchentlich stattfindenden Übungs- und Ausbildungsabend eingeladen. Wer dabeibleiben möchte hätte die Möglichkeit, schon im Frühjahr mit der Grundausbildung zu beginnen. Später kommen weitere Spezialisierungsmaßnahmen und für diejenigen, die an Führungsaufgaben Interesse haben, auch eine Qualifizierung für Leitungstätigkeiten an der Landesfeuerwehrschule möglich.

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Einsätze mit Arbeitgebern absprechen

Im Allgemeinen ließen sich sowohl mögliche Einsätze als auch Aus- und Weiterbildungen mit Arbeitgebern gut abstimmen, denn auch die Unternehmen profitierten ja davon, wenn sie ausgebildete Rettungskräfte im Hause hätten. Der Bereitschaftsdienst zu Einsätzen auf ehrenamtlicher Basis werde auch immer mit den beruflichen und familiären Möglichkeiten im Team abgestimmt erläutert Max Blasius.

Alle Fähigkeiten werden gebraucht

Keine konkrete Vorbildung, kein vorgeschriebener Bodymaß-Index sind nötig, um sich bei der Feuerwehr zu engagieren. Handwerk, Kenntnisse im IT-Bereich oder verwaltende Aufgaben – „bei uns werden so ziemlich alle Fähigkeiten und Fertigkeiten gebraucht“, glaubt Blasius, dass ein Computer-Freak sicherlich Freude daran hätte, den Einsatz über mehren Monitore gleichzeitig zu verfolgen, zu dokumentieren und den Funk zu koordinieren.

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