Sprockhövel.

Die dunkle Jahreszeit rückt näher. Sobald sich die Blätter färben, steigt in jedem Jahr die Zahl der Wildunfälle. Oktober und November sind die Monate mit den meisten Unfällen mit Wildtieren.

Nach Angaben der Unteren Jagdbehörde des EN-Kreises war die Unfallzahl im Jagdjahr 2013/14 bislang leicht rückläufig. Im Kreisgebiet wurden insgesamt 520 Wildunfälle, 30 weniger als im Jagdjahr zuvor, registriert.

„Das liegt aber auch daran, dass viele Unfälle nicht gemeldet werden“, weiß der Leiter des Hegerings Sprockhövel, Ekkehart Brakelmann. „Auf der Querspange in Richtung Hattingen werden viele Wildtiere überfahren. Die Autofahrer nehmen die Warnschilder einfach nicht zur Kenntnis. Sie haben keine Zeit und geben Gas. Die Schilder stehen aber nicht von ungefähr da“, mahnt der Waidmann. Das ländliche Sprockhövel – egal in welche Himmelsrichtung man schaut – ist in Grün eingebettet. Ob im Bereich der Wittener und Albringhauser Straße in Hiddinghausen, am Ortsrand von Haßlinghausen oder entlang der Wuppertaler und Elberfelder Straße in Richtung Herzkamp und Horath.

Nachdem sich auf der Elberfelder Straße in den zurückliegenden Jahren zahlreiche Wildunfälle ereignet hatten, haben die Jäger in Herzkamp entlang der Felder und Wiesen CD-Rohlinge an kleinen Holzpfhälen aufgehängt. Das Scheinwerferlicht reflektiert den Lichtschein und schreckt Tiere ab.

Haßlinghausens Hegeringleiter Udo Brackelmann sagt: „Wir haben an unseren Unfallschwerpunkten im Bereich Linderhausen, Schwelmer Straße, Gevelsberger Straße und Hattinger Straße so genannte Duftzäune aufgestellt, um die Tiere von einer Straßenüberquerung abzuhalten. Große Probleme haben wir auch sonntags, wenn Spaziergänger ihre Vierbeiner frei laufen lassen und das Wild aufschrecken.“

Ganz in der Nähe, auf der A 1, überquerte im Oktober 2010 eine Wildschweinrotte die Autobahn. Mehrere Tiere wurden überfahren, die Straße voll gesperrt. Im Bereich des Hegerings Haßlinghausen ereigneten sich in diesem Jahr schon zwölf Wildunfälle, „das sind aber nur die, die auch polizeilich gemeldet wurden“, fügt Udo Brackelmann hinzu.

Nach dem Gesetz müssen Wildunfälle bei der Polizei gemeldet werden. Die Beamten benachrichtigten dann den zuständigen Jagdpächter. Brackelmann: „Wenn ein Reh nach einem Unfall verletzt flüchten konnte, setzen wir am nächsten Tag einen Schweißhund ein, um das Tier zu finden und es vom Schmerz zu erlösen.“