Sprockhövel. Bis zu 25 000 Besucher kommen zum M’era-Luna-Festival, als Headliner steht Marilyn Manson auf der Bühne. Und auch ein Sprockhöveler ist auf der Bühne dabei: Jens Tetzner (38), Frontmann der Band Microclocks. Diese hat im August beim M’era-Luna-Festival in Hildesheim einen Live-Auftritt.

Der Sprockhöveler Jens Tetzner ist als Frontmann das Gesicht der Band Microclocks. Nachdem es in den vergangenen Monaten etwas ruhiger um die Gruppe geworden war, will sie jetzt durchstarten. Im August steht ein Live-Auftritt beim M’era-Luna-Festival in Hildesheim auf dem Programm, ein neues Album ist auch schon in der Mache.

Obwohl die Band schon mehrere größere Auftritte absolviert hat, ist die Station in Hildesheim etwas Besonderes. Bis zu 25 000 Besucher kommen zum M’era-Luna-Festival, als Headliner steht Marilyn Manson auf der Bühne. Und Jens Tetzner (38) trifft dort auf eine seiner Lieblingsbands: „Paradise Lost – mir haben die frühen Sachen allerdings etwas besser gefallen als die aktuelleren“, sagt er. Bis es soweit ist, wird viel geprobt. Nicht unwahrscheinlich, dass noch weitere Auftritte dazukommen. „Wenn man für so eine große Veranstaltung gebucht ist, ergeben sich meistens noch andere Auftritte“.“

2012 haben Microclocks ihr Album „Opinions are on sale“ auf den Markt gebracht, die Single „Is anybody out there?“ schaffte es bis auf Platz acht der deutschen Alternative-Charts. Der ganz große Wunsch, bei einem großen Major-Label unter Vertrag genommen zu werden, erfüllte sich trotzdem noch nicht. Und so ist die Musik nach wie vor „nur“ ein Hobby – aber ein sehr zeitintensives für Jens Tetzner, der als Programmierer in einem regulären Beruf arbeitet.

Leben in zwei Welten

Was das Hobby Musik angeht, leben Menschen wie Tetzner in zwei Welten: Heute auf mal kleineren, mal größeren Bühnen, im Studio, beim Videodreh – morgen wieder zu Hause in Sprockhövel, wo einen nur wenige der Musik wegen auf der Straße erkennen, oder am Arbeitsplatz. „Wenn der Alltag wieder losgeht, ist das schon surreal“, sagt der Sänger. Dass das bei internationalen Rockstars noch extremer ist, kann er gut nachvollziehen. „Man muss immer schön geerdet bleiben. Ich habe neulich die Biografie von Depeche Mode gelesen. Da war das größte Problem der Adrenalinkick auf Tour, nachdem man dann in ein Loch fällt.“

Damit müssen Microclocks sich noch nicht so stark befassen wie Rockstars – das Ziel bleibt aber, dorthin zu kommen, wo diese ihre Musik veröffentlichen, nämlich bei einem großen Musiklabel. Einmal ein Budget zur Verfügung haben, bei dem man nicht auf den Cent schauen muss. Einmal die Möglichkeiten, das umzusetzen, was man sich vorstellt – davon träumen Tetzner und seine Bandkollegen.

Der nächste Schritt könnte das kommende Album der Band sein. Es ist vorproduziert, wartet nur noch auf einen Produzenten, der ihm den letzten Schliff verpasst. „Wir haben einige namhafte Produzenten an der Hand“, sagt Jens Tetzner, der von den Songs überzeugt ist. „Da können wieder Platzierungen bei herauskommen. Und am Ende haben wir natürlich die große Hoffnung, dass irgendwann ein Major anbeißt.“