Sprockhövel. .
Eine als Straußenfarm getarnte, unterirdische Cannabis-Plantage und die Suche nach einer Leiche – das waren die Zutaten eines der spektakulärsten Polizeieinsätze, die es in Sprockhövel wohl jemals gegeben hat.
Die Polizei entdeckte auf dem Gelände der Straußenfarm an der Straße Huxel acht eingegrabene See-Container, in denen Cannabis angebaut worden war. Sie erwischte allerdings nur einen der beiden Betreiber der Farm, nämlich John R. Sein Komplize Axel P. war verschwunden, hatte seit Anfang des Jahres 2012 keinen Kontakt mehr zu seinen Angehörigen – jetzt vermuteten die Ermittler seinen Leichnam in Gennebreck.
Die Suche, die über mehrere Wochen, mit Unterbrechungen, mit Hunden und Grabungen betrieben wurde, ergab jedoch keinen entscheidenden Hinweis auf den Verbleib des Vermissten. So startete die Polizei, noch während in Sprockhövel gegraben wurde, eine Suchaktion, weil sie nicht ausschließen wollte, dass Axel P. am Leben war. Gegen seinen Kompagnon John R. wurde im Juni in Essen wegen Anbaus von Betäubungsmitteln Anklage erhoben. Den 36-Jährigen, einen Ex-Polizisten, bezeichneten Gutachtern als suizidgefährdet. Auf die Frage nach seinem Partner verweigerte John R. die Aussage. Er wurde im Juli zu fünf Jahren und acht Monaten Haft verurteilt.