Sprockhövel. Die Lebensmittel wurden abtransportiert, die Regale abgebaut. Das Lebensmittelgeschäft Kaisers Kaffee an der Mittelstraße ist seit Montag geschlossen.

Die Lebensmittel wurden abtransportiert, die Regale abgebaut. Das Lebensmittelgeschäft Kaisers Kaffee an der Mittelstraße ist seit Montag geschlossen.

Besonders viele ältere Kunden schätzten den Lebensmittelladen, „wegen der kurzen Wege und weil sie die belebte Gevelsberger Straße nicht überqueren mussten“, sagt der ehemalige Vorsitzende von Haus und Grund, Horst Dieter Zimmermann. Ihm gehört zwar das Grundstück, auf dem der Laden stand, doch das Geschäft selbst wird von einer Verwaltungs-Gesellschaft in Hessen geführt.

Wie Zimmermann sagt, hätte Kaisers nach den vertraglichen Bedingungen schon vor zwei Jahren den Laden aufgeben können. Außerdem erinnert er an die Idee eines „Ringtauschs“, der einmal angedacht gewesen sei. Dies betrifft den Zeitraum, bevor sich Rewe und Aldi neben dem Rathaus einrichteten. Denn wo jetzt Rewe sitze, wollte sich Kaisers Kaffee und der „Plusmarkt“, heute Netto, ansiedeln. „Und für den dann leerstehenden Plus-Markt hatte der Raiffeisenmarkt Interesse bekundet, um seine Gartenabteilung zu vergrößern“, sagt Zimmermann. Doch bei der Ausschreibung zur Bebauung des alten Sportplatzes sei Kaisers von anderen Voraussetzungen ausgegangen und sei letztlich nicht berücksichtigt worden.

Zimmermann: „Wie dem auch sei, jetzt haben wir keinen Mieter. Und ein Drogeriemarkt, den ich gerne in dem Ladenlokal hätte, darf hier nicht rein. Der Laden hat nach dem Abbau der Theken 600 Quadratmeter Verkaufsfläche, die Größe wäre für einen solchen Markt ideal.“

Der Prokurist der Verwaltungs Gesellschaft, Herbert Unger, schätzt die Situation bezüglich eines Nachmieters jedoch völlig anders ein als Horst Dieter Zimmermann.

Gegenüber der Redaktion betonte er auf Anfrage, dass es bisher keinen neuen Nutzer für das Ladenlokal gebe, sei zu bedauern, „uns liegt bisher leider keine Anfrage vor“.

Die Aussage von Herrn Zimmermann, dass in dem Gebäude an der Kreuzung Mittelstraße / Gevelsberger Straße keine Drogerie einziehen dürfe, könne er nicht bestätigen. Das Gegenteil sei der Fall. Herbert Unger: „Wir haben keinerlei Einschränkungen gegenüber einem Nutzer. Ob Lebensmittel, Drogerie oder Textilien, uns sind alle Branchen willkommen.“ Der Mietpreis für den Quadratmeter liege bei etwa zehn Euro, fügt Herbert Unger hinzu.

Da es Schlecker nicht mehr gebe, würde auch der Werbering Haßlinghausen den Einzug eines Drogeriemarktes begrüßen. Werberingchef Wolfgang Weiss: „Nach einer Umfrage, die wir in unseren Geschäften durchführten, wollen alle Kunden einen solchen Markt.“