Sprockhövel. .

Ende Oktober gibt es einen großen Tag für den Sprockhöveler Filmproduzenten Christoph Schmidt (42). Dann kommt mit „King Ping“ der erste Film in die Kinos, den er mit seinem Partner Dirk Michael Häger selbst produziert hat.

Für den 31. Oktober ist der Kinostart angesetzt. „Es ist für mich schon eine relativ große Belastung, zumal ich mich ja nicht nur um den Film kümmere“, sagt Schmidt. „Und wir hatten ja eigentlich auch gedacht, wir produzieren den Film und geben ihn dann an den Verleih ab.“ Ganz so „einfach“ war es dann aber doch nicht, denn der Verleih, der mit im Boot war, wollte den Film in den Ferien in die Säle bringen – was aus der Sicht von Rex Film, der Produktionsfirma von Schmidt und Häger, allerdings äußerst ungünstig gewesen wäre. Sie hatten viele Geschäftsleute, vor allem aus Wuppertal, wo die Komödie um Puinguinpfleger und Ex-Polizist Clemens „King“ Frowein spielt, zur Finanzierung aktiviert. „Und von denen wären dann wohl einige nicht da gewesen“, sagt Christoph Schmidt.

Sprockhöveler finanzierte mit

Also wurde umdisponiert: Schmidt und Häger gründeten einen eigenen Verleih und übernahmen diese Aufgaben, zu denen auch das Marketing zählt, mit. „Wir haben gesagt: Lass uns versuchen, das selbst auf die Beine zu stellen.“ Und das taten sie. Was nicht ganz so schwer fiel, da ein Marketing-Konzept bereits in der Schublade lag und Schmidt sich im Verleih gut auskennt, da er mit der Firma „DVDesign“ unter anderem auch derlei Dienstleistungen anbietet.

Aufgrund der Berichterstattung dieser Zeitung habe sich auch ein Sprockhöveler Geschäftsmann an der Finanzierung beteiligt, so Schmidt. Zu 80 Prozent kommen die Financiers aus Wuppertal, dazu kamen Einnahmen aus Crowdfunding (Finazierung durch viele Unterstützer) und über die Versteigerung einer Rolle.

Wo die Premiere des Films, in dem unter anderem Bela B. (Die Ärzte) und Christoph Maria Herbst (Stromberg) spielen, stattfinden soll, ist noch nicht klar. Definitiv wird sie aber in Wuppertal sein – in der Woche vor dem 31. Oktober. Was die Zuschauerzahlen angeht, hat Christoph Schmidt große Hoffnungen. „5000 gelten im Independent-Bereich als Erfolg“, sagt er. „Wir rechnen mit 40 000 bis 50000. Hohe Ziele, aber sie dürften nicht unrealistisch sein.“ Zwischen 30 und 40 Kopien werden deutschlandweit verteilt unterwegs sein.

Arbeitsintensive Zeit

Für Christoph Schmidt ist die arbeitsintensive Zeit mit der Premiere noch lange nicht vorbei: Dann wird er sich neben seinem DVD-Geschäft um zwei neue Filmprojekte kümmern. Zum einen handelt es sich dabei um ein „schräges Roadmovie“, für das schon Iris Berben, Henry Hübchen und Christoph Maria Herbst zugesagt hätten. Zum anderen soll eine Serie produziert werden, die sich an Sitcoms orientiert.

Wer wissen will, was Christoph Schmidt unter „schräg“ versteht, sollte sich „King Ping“ ansehen. „Ich will mich nicht mit ihnen vergleichen, aber ich mag die Filme von Quentin Tarantino oder Guy Ritchie. Und man merkt ‘King Ping’, so glaube ich, auch an, dass sowohl mein Partner, als auch ich das gut finden“, sagt Schmidt.