Sprockhövel. Der Energieversorger AVU hat den Startschuss zur Verlegung einer Gasleitung für den Räder- und Rollenspezialisten Wicke im Sprockhöveler Stadtteil Herzkamp gegeben. Gas für den weltweit agierenden Mittelständler könnte auch für die Einwohner des Ortsteils von großem Interesse sein.
Der Energieversorger AVU hat den Startschuss zur Verlegung einer Gasleitung für den Räder- und Rollenspezialisten Wicke im Sprockhöveler Stadtteil Herzkamp gegeben. Gas für den weltweit agierenden Mittelständler könnte auch für die Einwohner des Ortsteils von großem Interesse sein.
Der Baustart für die vier Kilometer lange Leitung erfolgte bei idealen Wetterbedingungen kurz hinter der Einfahrt zum IG Metall-Bildungszentrum an der Löhener Straße. Die Leitung wird weiter zur Elberfelder Straße geführt, an der das Wicke-Betriebsgelände liegt.
In dem Unternehmen wird „mit spitzer Feder gerechnet“. Doch bevor man Einsparungen erzielen könne, so erläuterte Firmenchef Klaus Schlösser im Frühjahr 2013, müsse man Geld in die Hand nehmen und investieren. An die eine Million Euro lässt sich das Unternehmen die Versorgung mit Gas und den Einbau weiterer energiesparender Maßnahmen auf dem Firmengelände kosten. Unter anderem wird auch ein Blockheizkraftwerk errichtet.
900 000 Euro Stromkosten im Jahr
Für den Blick auf die Kosten ist bei Wicke Prokurist Dennis Glowicki zuständig. „Wir verbrauchen bei der Produktion der Kunststoffräder enorme Mengen Energie. Besonders Strom. Und der wird immer teurer. Die Kunststoffe müssen hoch erhitzt und stark abgekühlt werden. Mit Schwankungen fallen im Jahr Kosten bis zu 900000 Euro netto an. Da besteht dringender Handlungsbedarf. Gas kostet gerade einmal ein Drittel des Strompreises. Und: Kosten senken, bedeutet auch Arbeitsplätze sichern.“ Investiert wird auch in eine erträgliche Raumluft der Produktionshallen. An den Maschinen herrschen – ohne Außenwitterung – an die 40 Grad Celsius. „Das ist für die Mitarbeiter ein sehr harter Job. Hier werden wir Veränderungen vornehmen“, unterstreicht Glowicki.
Im Ortsteil Herzkamp heizen und Kochen die meisten Haushalte mit Öl oder Flüssiggas. Das kann sich ändern.
Nach einer Ermittlung der AVU-Abteilung Netzvertrieb, so Frank Rehn von der Marketingabteilung des Unternehmens, kämen im Ort 125 Häuser für eine Versorgung mit Gas in Betracht. Dies habe man auch Vertretern der Bürgergemeinschaft auf einer Versammlung mitgeteilt. Rehn weiter: „Es haben sich schon etliche Einwohner gemeldet, die an einer Gasversorgung interessiert sind.“ Auch bei der Firma Wicke meldeten sich Interessenten. „Dies war erfreulich, aber wir als Unternehmen können da nichts machen, wir haben die Interessenten mit Telefonnummer und Adresse gleich an die AVU verwiesen“, so Glowicki.