Sprockhövel. Was Gewerbeflächen angeht, sitzt Sprockhövel fast auf dem Trockenen. Die Stadt verfügt nur noch über zwei relativ kleine Flächen, auf denen „die Umwelt nicht störende Unternehmen“ angesiedelt werden können. Beigeordneter Bernd Woldt sprach am Donnerstag von der „eisernen Reserve“.

Was Gewerbeflächen angeht, sitzt Sprockhövel fast auf dem Trockenen. Die Stadt verfügt nur noch über zwei relativ kleine Flächen, auf denen „die Umwelt nicht störende Unternehmen“ angesiedelt werden können. Beigeordneter Bernd Woldt sprach am Donnerstag von der „eisernen Reserve“.

Bei der größeren Fläche, die im aktuellen Flächennutzungsplan als Gewerbegebiet ausgewiesen ist, handelt es sich um das Gebiet „Tackenberg/Hilgenstock“ neben dem ehemaligen Bergbauzulieferer Hausherr an der Wuppertaler Straße. Die Fläche misst etwa sechs Hektar. Hier gibt es eine überraschende Wendung. In den Ratsgremien wurde in den letzten Jahren an dieser Stelle Wohnungsbau favorisiert. Nun die Kehrtwende. „Wir werden das Gewerbegebiet entwickeln. Dabei denken wir insbesondere an Unternehmen, die Pläne für eine Erweiterung schmieden“, betonte der Beigeordnete.

Fünf Hektar Mischgebiet Am Hoppe

Bei der zweiten Fläche handelt es sich um das an die fünf Hektar große Mischgebiet zwischen der Straße Am Hoppe, Silscheder Straße und Wittener Straße. Hier sind nur die Straßenränder bebaut. Der innere Kern besteht aus Wiese.

Auch in der jüngsten Sitzung des Wirtschaftsbeirates der Stadt ging es um die „interkommunale Zusammenarbeit“ bei der Ausweisung neuer Standorte für Gewerbebetriebe. Bei diesem Thema arbeiten die kreisangehörigen Kommunen mit der Kreisverwaltung zusammen. Im Fokus Sprockhövels liegt dabei (wir berichteten) eine Freifläche neben der verlängerten Ausfahrt der A 46, die auf die Schwelmer Straße mündet. Die Untersuchungen des Gebietes auf Tauglichkeit und Umweltverträglichkeit dauern an.

Der Hintergrund, warum Sprockhövel um jeden Quadratmeter Gewerbegebiet kämpfen will, ist folgender: Seit dem Jahr 2010 hat der Regionalverband Ruhr (RVR) die Planungshoheit von den fünf Regierungspräsidien übernommen und ist somit für die überregionale sowie für die Regionalplanung und die Gebietsentwicklungsplanung zuständig, wenn es um die Ausweisung von Gewerbe- und Wohngebieten sowie für Freizeit und Kultur geht. Ziel des Verbandes, zu dem 53 Städte zählen, ist die „Metropole Ruhr“. Die Industrie- und Handelskammern werden nicht müde zu mahnen, dass die Industrieregion dringend auf neue Gewerbeflächen angewiesen ist. In der Sitzung des Wirtschaftsbeirates unterstrich Christoph Brünger von der SIHK-Hagen diese Forderung.