Sprockhövel. Innovationsfreude und Nachhaltigkeit, das sind nicht unbedingt die ersten Worte die einem in den Kopf kommen, wenn man an einen Friedhof denkt. Die evangelische Gemeinde wollte dies ändern und lud zum „Tag des offenen Friedhofes“ nach Niedersprockhövel ein um etwas Neues vorzustellen.

Innovationsfreude und Nachhaltigkeit, das sind nicht unbedingt die ersten Worte die einem in den Kopf kommen, wenn man an einen Friedhof denkt. Die evangelische Gemeinde wollte dies ändern und lud zum „Tag des offenen Friedhofes“ nach Niedersprockhövel ein um etwas Neues vorzustellen.

Das sogenannte „pflegefreie ökologische Urnenfeld“, welches in den letzten Wochen entstanden ist, soll eine günstige und attraktive Alternative zu den klassischen Bestattungsangeboten darstellen. Die Beliebtheit von Urnenbeisetzungen ist ungebrochen, was nicht zuletzt an den im Vergleich zu einer klassischen Bestattung wesentlich günstigeren Kosten liegt. Die Kirche möchte Trauernden die Möglichkeit geben, angemessen Abschied zu nehmen ohne mit dem Pflegeaufwand für die kommenden Dekaden konfrontiert zu werden. Schöner als die aktuellen Kolumbarien sei es auch, schließlich würden diese nach den geplanten 20 Jahren Ruhezeit potenziell stärker verwittern als ein zentral gepflegtes Urnenfeld, so Pfarrerin Rienermann.

Eine weitere Besonderheit ist die zentral auf dem Urnenfeld platzierte Stele, die von Friedhofsgärtner Markus Geilenbrügge und dem Wittener Steinmetz Jochen Wiegold entworfen wurde. Sie wurde aus „recycelten“ Grabsteinen hergestellt, welche nach Erfüllung ihrer Aufgabe nun eine neue Verwendung finden. Die verschiedenen Materialien und Farben passen sich gut in die Friedhofslandschaft ein und stechen nicht so hervor wie die nahen Kolumbarien.

Klassische Grabsteine wird es nicht geben, die Namen der Verstorbenen werden auf der Stele verewigt. Kleine Steinplatten auf dem Feld dienen als Orientierungshilfe für die Verbliebenen und als Möglichkeit, die Grabstelle mit einer Vase oder Kerze zu schmücken.

Neben Bestattern waren auch Vertreterinnen des Vereines für Trauerarbeit aus Hattingen gekommen, um für ihre Programme zu werben. Kaffee und Kuchen luden zum Verweilen und Erfahrungsaustausch ein.