Sprockhövel. . Der 47 Jahre alte Wuppertaler, der des Cannabis-Anbaus verdächtigt wird, wird weiterhin vermisst. Die Polizei trägt die Erde auf dem Gelände der Straußenfarm ab und sucht nach seiner Leiche. Im Boden waren acht See-Container vergraben, in denen der 47-Jährige und sein Kompagnon professionell Cannabis züchteten.

Die Polizei setzte am Freitag ihre Suche nach einer Leiche auf der ehemaligen Straußenfarm in Gennebreck fort. Vermisst wird ein 47 Jahre alter Mann, der des ­Cannabis-Anbaus verdächtigt wird. Er soll gemeinsam mit einem 35-Jährigen auf dem Gelände an der Straße Huxel eine unterirdische Plantage mit 2000 Pflanzen auf­gebaut haben (wir berichteten). Sein jüngerer Kompagnon sitzt seit März in Untersuchungshaft.

Man habe weiter Erde abgetragen und diese untersucht, berichtet Polizeisprecher Ewald Weinberger auf Nachfrage der Sprockhöveler Zeitung. Zu Erkenntnissen und Ergebnissen gab er indes keine Auskunft. Er teilte lediglich mit, dass die Arbeiten zum Wochenbeginn fortgesetzt werden.

Anbau im Dezember aufgeflogen

Aufgeflogen war der Anbau des 35-jährigen Sprockhövelers und des 47 Jahre alten Wuppertalers im Dezember des vergangenen Jahres. Sie kleckerten nicht, sie klotzten. „Sie hatten auf dem Gelände ins­gesamt acht See-Container im Boden vergraben“, berichtet Staats­anwalt Wilhelm Kassenböhmer. Sie züchteten ihre Cannabis-Pflanzen unterirdisch, unter pro­fessionellen Bedingungen. Mit Belüftung, Bewässerung und Beleuchtung, so Kassenböhmer. Zugang zu den acht Containern habe es über eine Garage und einen Gang gegeben.

„2000 Pflanzen – das ist schon eine ziemlich große Menge“, sagt Kassenböhmer zum Umfang des Fundes. Man könne daher Verbindungen zur organisierten Kriminalität vermuten. Gegen den Sprockhöveler, der in Untersuchungshaft sitzt, sei mittlerweile Anklage erhoben worden, so Wilhelm Kassenböhmer. Nach seinem Kompagnon wird nach wie vor gesucht – jüngste Hinweise brachten die Ermittler des Kriminalkommissariats zu dem Verdacht, dass er tot und auf dem Gelände der Straußenfarm vergraben sein könnte.

Ob die Verdächtigen tatsächlich den Betrieb führten, ist unklar

Seit dem Jahr 2011, so hieß es am Donnerstag in einer Meldung der ermittelnden Beamten, hätten die Verdächtigen die Straußenfarm betrieben.

Ob der Betrieb tatsächlich bestand, ist nicht zu klären. Ein baurechtlicher Antrag für die Farm habe der Sprockhöveler Verwaltung vorgelegen, sagt Susanne Görner (Sachgebiet Bauen und Wohnen). „Über diesen ist aber noch nicht entschieden worden, weil noch Dokumente fehlen“, berichtet sie. „Die Verwaltung hat mehrfach versucht, Kontakt zum Grundstücksbesitzer aufzunehmen, aber er war für uns nicht greifbar.“

Suche nach einer Leiche

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Der Gewerbe-Betrieb sei dem Sachgebiet Sicherheit und Ordnung im November 2012 angezeigt worden. Vom Ennepe-Ruhr-Kreis, der mit seinem Veterinäramt zuständig ist, war am Freitag keine Stellungnahme zu bekommen.

„Es gab Straußen auf diesem Areal, so viel ist klar“, so Polizeisprecher Ewald Weinberger. „Inwieweit auch ein Geschäft bestanden hat, kann ich im Moment nicht sagen.“