Sprockhövel. Die Polizei hat Donnerstag begonnen, eine vermeintliche Straußenfarm in Sprockhövel abzusuchen. Die Farm war eine Cannabis-Plantage. Einer der Betreiber sitzt seit Dezember in U-Haft – von seinem Kompagnon fehlt seitdem jede Spur. Es gibt anscheinend Hinweise, dass er getötet worden sein könnte.

Das Kriminalkommissariat der Polizei Hagen durchsucht seit Donnerstagmorgen das Gelände einer ehemaligen Straußenfarm in Gennebreck. Die Ermittler haben offenbar Hinweise erhalten, dass sich auf dem Areal eine Leiche befinden soll.

Seit Sommer 2011 haben zwei Verdächtige auf dem Gelände an der Straße Huxel im Sprockhöveler Süden eine unterirdische Cannabis-Plantage mit bis zu 2000 Pflanzen betrieben, so die Polizei. Einen der beiden Männer – einen 35-jährigen Sprockhöveler – nahmen die Beamten Mitte Dezember 2012 fest. Er war geständig und sitzt seitdem in Untersuchungshaft, wie Staatsanwalt Joachim Lichtinghagen auf Nachfrage der Sprockhöveler Zeitung bestätigte. Sein mutmaßlicher Komplize hingegen – ein 47 Jahre alter Wuppertaler – sei unauffindbar.

Hinweise auf Tötungsdelikt

Jetzt habe es Hinweise gegeben, dass es ein „Tötungsdelikt zum Nachteil des 47-Jährigen“ gegeben habe, so die Pressemitteilung des zuständigen Polizeipräsidiums. Deswegen seien die Durch­suchungsmaßnahmen in Sprockhövel erforderlich geworden.

Suche nach einer Leiche

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Es wurden „Erdarbeiten“ vorgenommen. Heißt: Es wurde gegraben. Zur Unterstützung der 35 Polizeibeamten war neben einer Einheit aus Wuppertal auch das Technische Hilfswerk Hattingen mit neun Kräften vor Ort. Polizei und THW hatten am Donnerstagmorgen die Arbeit aufgenommen, auch am Nachmittag arbeiteten noch einige Beamte auf der Straußenfarm. Mehrere Erdhügel türmten sich auf dem Grundstück bereits auf.

Zu den Ermittlungs-Ergebnissen gab es keine klare Auskunft: „Wir haben neue Erkenntnisse gewonnen, über die wir aus ermittlungstaktischen Gründen keine Angaben machen“, erklärte Polizeisprecher Ewald Weinberger.

Durchsuchung dauert weiter an

Abgeschlossen ist die Aktion noch nicht. „Die Durchsuchungsmaßnahmen werden noch mindestens bis Freitag andauern“, sagte Weinberger am Donnerstagnachmittag. „Es handelt sich um ein großes Gelände.“

Bisher war die Straußenfarm in weit harmloseren Zusammenhängen in Polizeiberichten aufgetaucht. Zum Beispiel weil ein Tier entlaufen war oder es einen Einbruch gegeben hatte, zuletzt im Sommer des vergangenen Jahres

Eine Anfrage der Redaktion der Sprockhöveler Zeitung bezüglich einer Berichterstattung über die Farm hatte deren Betreiber – einer der beiden Männer – im vergangenen Jahr abgelehnt. Er müsse zuerst noch etwas mit dem Finanzamt regeln, sagte er damals.