Sprockhövel. Die Malerei war nie Bettina Bülow-Bölls Traumberuf, „denn es ist ein sehr steiniger Weg und man braucht erst gewisse Impulse zur Ermutigung, den Bereich der Kunst wirklich zu betreten“, sagt sie.

Die Malerei war nie Bettina Bülow-Bölls Traumberuf, „denn es ist ein sehr steiniger Weg und man braucht erst gewisse Impulse zur Ermutigung, den Bereich der Kunst wirklich zu betreten“, sagt sie.

Die Wahl-Sprockhövelerin versucht mit ihrem Schaffen Menschen in vertrauten Szenen im Alltag darzustellen und somit eine Lebensintensität und ein Weltgefühl zu vermitteln. „Kunst war mein Lebensinhalt, aber ich war nie sicher, ob mein Talent und meine Ideen reichten“, sagt die 50-Jährige beim Besuch der Redaktion. Als sie 1983 begann an der Ruhr-Uni Kunstgeschichte zu studieren, habe sie der Maler Hans-Jürgen Schliekerer, ihr Mentor, ermuntert, ihre Fähigkeiten auszutesten. „Langsam hab ich erst gemerkt, dass in mir Talente schlummern und ich sie erst wecken muss“, erinnert sie sich. Heute hat Bettina Bülow-Böll einen ehemaligen Pferdestall zum Atelier umgebaut: „Es ist schön ruhig dort und strahlt eine ganz eigene Atmosphäre aus.“

Die Künstlerin half immer wieder beim Bemalen der gerngesehenen Alltagmenschen in Gevelsberg. „Obwohl ich meine Fähigkeiten woanders einbringen wollte, wollte ich die Auseinandersetzung mit meinem eigenen Schaffen nicht vernachlässigen“, betont die gebürtige Gelsenkirchenerin. So haben sich erste Einzelausstellungen im Ruhrgebiet entwickelt, darunter auch eine Vernissage im Grönemeyer-Institut in Bochum.

Nach und nach hat sich die Malerin einen eigenen Kundenstamm aufgebaut. Oft malt Bülow-Böll nach Fotos, die ihr Interessenten mitbringen, aber am liebsten schießt sie die Fotos selbst.

„Ich möchte gerne den Charakter und das Wesen der Personen kennen, bevor ich sie male“, hebt sie hervor sie. Durch ungewöhnliche Perspektiven vermittelt sie einen neuen Blick auf alltägliches Geschehen.

„Ich möchte dem Beobachter dadurch eine Distanz zum Geschehen, aber auch eine ganz besondere Übersicht über das Bild geben“, erläutert die Malerin. Eine sehr große und bekannte Bilderserie zeigt Kinder und Erwachsene im Freibad oder an Seen, wie sie im Wasser schwimmen oder nur die Beine im Wasser baumeln lassen. „Ich finde es faszinierend, wie ich Farben, Formen und Lichtstimmungen mit Schatten in den Bildern einsetzen kann“, sagt die Künstlerin.