Sprockhövel. . Damals, vor 20 Jahren, waren sie zu dritt. Ausgestattet mit gutem Willen und vielleicht fünf Zeichnungen. Heute zählt der Förderverein Bergbauhistorischer Stätten, Arbeitskreis Sprockhövel, 25 Aktive.
Damals, vor 20 Jahren, waren sie zu dritt. Ausgestattet mit gutem Willen und vielleicht fünf Zeichnungen. Heute zählt der Förderverein Bergbauhistorischer Stätten, Arbeitskreis Sprockhövel, 25 Aktive.
Sie stemmten am Freitagmorgen die Eröffnung ihres sechsten Bergbau-Wanderwegs: der Montanweg. Startpunkt ist am Reiterhof Falk in Obersprockhövel, an der Wuppertaler Straße. Der Weg, zu dessen Eröffnung viele dem Bergbau verbundene Weggefährten sowie Vertreter aus Politik und Wirtschaft kamen, hauptsächlich Sponsoren, ist zweigeteilt in Nord- und Südroute. Er führt entlang der Zeche Glückauf, eine der ältesten der Grafschaft Mark, macht einen Bogen vorbei an alten Verhüttungs- und Meilerplätzen, an Höfen und Gewerken und zu alten Steinkohle- und Eisenerzstollen. Es geht über alte Eisenbahnstrecken und Bahnhöfen, zum Quellgebiet des Sprockhöveler Bachs oder über alte Kohlenwege.
Ein Wermutstropfen: Bis jetzt ist nur die Nordroute offiziell bewanderbar, die Südroute wird folgen. „Aber schon jetzt ist der Weg ein Stück erlebbare und begehbare Geschichte“, meinte Sabine Kelm-Schmidt, stellvertretende Landrätin. „Durch die Wege können wir den Kindern, Jugendlichen und unseren Besuchern deutlich machen, wie wichtig der Bergbau in der Region war.“ Bürgermeister Klaus Walterscheid fand vor allem passend, dass der Startpunkt auf dem Rad- und Wanderweg liegt, der überregionale Bedeutung habe. „Hier fand die Sprockhöveler Industrie ihren Anfang. Und noch heute ist die Stadt industriell geprägt.“ Ohne Unterstützung sei die Umsetzung eines weiteren Wanderwegs nicht möglich, betonte Werner Kipper, Vorsitzender der Sprockhöveler Arbeitskreises. Zu den Unterstützern gehören: die NRW- und Sparkassenstiftung, die Volksbank Sprockhövel, der Lionsclub Herbede Sprockhövel, die AVU und die Stadt Sprockhövel. „Auch den Grundstückseigentümern möchte ich danken“, sagte Kipper. Zu ihnen gehören die Eigentümer Werner, Erley, die Hausgemeinschaft Mühlböck und Familie Lüning. Wer auf dem Montanweg wandert, der wandelt auf den Spuren des Sprockhöveler Geografen Diethelm Düsterloh, der mittelalterliche Verhüttung nachgewiesen und in seinen Werken ausgiebig beschrieben hat.