Sprockhövel. Auf dem Dach der Ganztagshauptschule Sprockhövel wird künftig doch noch Strom erzeugt und ins Netz des Energieversorgers AVU fließen. Im Frühjahr dieses Jahres sah die Situation noch ganz anders aus. Beim Vorstand der Bürger-Energie-Genossenschaft (BEG) machte sich seinerzeit Pessimismus breit.

Auf dem Dach der Ganztagshauptschule Sprockhövel wird künftig doch noch Strom erzeugt und ins Netz des Energieversorgers AVU fließen. Im Frühjahr dieses Jahres sah die Situation noch ganz anders aus. Beim Vorstand der Bürger-Energie-Genossenschaft (BEG) machte sich seinerzeit Pessimismus breit.

Im Frühjahr hatten die massiven Kürzungen bei der Einspeisevergütung für Solarstromanlagen (PV) auch die Bürger-Energie-Genossenschaft bis ins Mark getroffen (wir berichteten).

„Es war ein richtiger Schock“, erinnerte sich am Freitag der 1. Vorsitzende Rolf Weber im Gespräch mit der Redaktion: „Die BEG musste mit einem Aufnahmestopp für neue Mitglieder reagieren und zukünftige Anlagen wurden neu kalkuliert.“

Dabei ist die BEG ein Erfolgsgeschichte: Seit ihrer Gründung im Jahr 2010 wurden 22 Solarstromanlagen als Bürgergemeinschaftsanlagen im Ennepe-Ruhr-Kreis und Hagen auf die Dächer montiert, die entweder der jeweiligen Stadt oder aber Wohnungsbaugenossenschaften gehören. Weber: „Jetzt sind wir so weit, dass wieder neue Mitglieder in die Genossenschaft aufgenommen werden können. Jedermann kann Anteile zu 500 Euro von der Genossenschaft erwerben“.

Beitrag zur Energieversorgung

Somit könne die Genossenschaft weiterhin einen Beitrag zur Zukunftssicherung der regionalen Energieversorgung mit erneuerbaren Energien leisten, weil die BEG den so produzierten Solarstrom in die heimischen, öffentlichen Stromnetze einspeise. Bisher, so Weber, sei dies bis zu 90 Prozent der Anlagenleistung möglich. „Über die restlichen zehn Prozent Stromanteil verhandeln wir gerade mit der AVU.“ Die BEG plant bereits neue Solaranlagen zu bauen auf Dachflächen in Hagen, Ennepetal, Gevelsberg, Herdecke und Sprockhövel. In der letzten Zeit habe man überwiegend mit Wohnungsbaugesellschaften zusammen gearbeitet. Da sei es um die Ausrüsten von Schrägdächern gegangen. Rolf Weber: „Dies war unter anderem deshalb möglich, weil wir teilweise stehende Gerüste im Rahmen von Sanierungsmaßnahmen der Dachgeber kostenlos mitnutzen konnten. Hinzu kommt, dass am Kapitalmarkt zur Zeit niedrige Zinsen angeboten werden, was uns natürlich sehr entgegen kommt.“ Und was das aktuelle Projekt Hauptschule betrifft, da fackelt die BEG erst gar nicht lange. Wie Ralf Weber sagt, habe man mit dem Leiter der Zentralen Gebäudewirtschaft Sprockhövel (ZGS), Ralph Holtze, in vielen Gesprächen das Projekt schon vorbereitet. Und die Genossen werfen auch schon einen forschen Blick in die Zukunft. Ralf Weber unterstreicht: „In der Zukunft wird die BEG auch in Windkraft und Wasserkraft in unserer Region investieren, um die Energiewende in Hagen und im Ennepe-Ruhr-Kreis nachhaltig zu fördern.“