Sprockhövel. . Bei dem Vorhaben der Stadt Wuppertal, an der Stadtgrenze zu Sprockhövel einen Ikea-Möbelmarkt mit Homepark anzusiedeln, plant die Verwaltung konsequent weiter. In dieser Woche wurde die Offenlegung der Flächennutzungsplanänderung für das Möbelhaus sowie für den Fachmarkt bekannt gegeben.

Bei dem Vorhaben der Stadt Wuppertal, an der Stadtgrenze zu Sprockhövel einen Ikea-Möbelmarkt mit Homepark anzusiedeln, plant die Verwaltung konsequent weiter. In dieser Woche wurde die Offenlegung der Flächennutzungsplanänderung für das Möbelhaus sowie für den Fachmarkt bekannt gegeben.

In einem Artikel der Westdeutschen Zeitung (WZ-Lokalredaktion Wuppertal v. 4. September), gibt sich Wuppertals Oberbürgermeister Peter Jung zuversichtlich, bei der Fortschreibung der Planung auch juristisch auf der sicheren Seite zu sein. Von dem Votum des Petitionsausschusses des NRW-Landtages, der eine Ansiedlung großflächigen Einzelhandels auf der grünen Wiese ablehnte (wir berichteten), zeigte sich der OB unbeeindruckt. Die WZ zitiert den OB in dem Artikel mit den Worten: „Wer zu letzt lacht, lacht am besten“.

Inzwischen hat die Stadt Wuppertal im Rahmen der Beteiligung von Nachbarkommunen die Stadt Sprockhövel um eine Stellungnahme zum Wuppertaler „Sortimentskonzeptes“ gebeten. Die Antwort der Sprockhöveler Verwaltung ließ nicht lange auf sich warten.

Wie Sprockhövels Erster Beigeordnete Bernd Woldt auf Anfrage erklärt, basiere diese neue Wuppertaler Liste auf der Grundlage der sogenannten „Bergischen Liste“ des regionalen Einzelhandelskonzeptes für das Bergische Städtedreieck Wuppertal, Remscheid, Solingen. Woldt: „Die Daten dieser Liste basieren allerdings auf der Klassifikation der Warenwirtschaftszweige (WZ-Klassifikation) aus dem Jahr 2003.“

In dieser Liste, die auch bislang Bestandteil des Bauleitplanverfahrens war, werden unter anderem die Sortimente Elektroinstallation, Leuchten, Sportartikel, Babybedarf und Tiernahrung als „zentralrelevant“ aufgeführt. Den Trick dabei erläutert Woldt wie folgt: „Durch die Neuaufstellung der Wuppertaler Sortimentsliste, werden diese Waren nunmehr als nicht relevant definiert. Und aufgrund der dann veränderten Sortimentsliste, soll dann offensichtlich das Verfahren zur Ansiedlung von Ikea und dem dazugehörigen Fachmarktzentrum weitergeführt werden, mit dem Ziel, die Auswirkungen für die Nachbarkommunen im Ennepe-Ruhr-Kreis auf dem Papier gegenüber der Genehmigungsbehörde geringer zu halten. Es bleibt beim gleichen Warenkorb mit anderem Etikett.“

Warenkorb mit anderem Etikett

Fest stehe aber, dass „die in der Wuppertaler Liste aufgeführten Sortimente eindeutig vom Einzelhandel in den Kernbereichen“ der umliegenden Städte angeboten würden. Und somit wären die Städte durch eine Verlagerung des Warenkorbes auf die grüne Wiese durch den Kaufkraftabfluss nach Wuppertal direkt betroffen, unterstreicht Bernd Woldt.

In einer weiteren Stellungnahme Sprockhövels geht es um das etwa 23 Kilometer entfernte in Remscheid-Lütringhausen geplante Outlet-Center. Der Gutachter der Investoren kommt in seiner Untersuchung zu dem Ergebnis, das Sprockhövel von einer Umsatzverteilung in Höhe von bis zu 400 000 Euro betroffen sein könnte. In ihrem Antwortschreiben teilt die Sprockhöveler Verwaltung mit, dass die Grundlagenermittlung, insbesondere im Bereich Schuhe, Lederwaren und Sportartikel fehlerhaft sei. Besonders Haßlinghausen, so wird befürchtet, könnte mit dem Schuhhaus Geller betroffen sein. Sprockhövel äußert „erhebliche Bedenken“ und empfiehlt, die Planung einzustellen.