„Wir haben mehr Ideen, als wir überhaupt jemals umsetzen können“ Dieter Hering, Vorstandsmitglied der Bürgergemeinschaft, freut sich über das Engagement der mehr als 70 Mitglieder. Das sind Bürger aus dem Ortsteil Herzkamp, die sich in einem Verein zusammengeschlossen haben, um abseits politischer oder konfessioneller Bekenntnisse das Leben im Dorf aktiv mitgestalten.

„Wir haben mehr Ideen, als wir überhaupt jemals umsetzen können“ Dieter Hering, Vorstandsmitglied der Bürgergemeinschaft, freut sich über das Engagement der mehr als 70 Mitglieder. Das sind Bürger aus dem Ortsteil Herzkamp, die sich in einem Verein zusammengeschlossen haben, um abseits politischer oder konfessioneller Bekenntnisse das Leben im Dorf aktiv mitgestalten.

Etwa 1000 Einwohner leben in Herzkamp, für sie und mit ihnen soll erreicht werden, dass das soziale Leben, das Ortsbild, die Natur nicht „den Bach runtergehen“, wie Werner Putzmann, ebenfalls aktives Mitglied, erläutert. Aber die Bürgergemeinschaft ist mehr als ein Heimatverein. Dort, wo die Politik keinen Handlungsbedarf sieht oder nicht investieren will beziehungsweise kann, ist sie aktiv. Sie ist Ansprechpartner für Neubürger, die sich integrieren möchten. Die Mitglieder unterhalten ein kleines Archiv der Dorfgeschichte und setzen das Dorfentwicklungskonzept mit um, das gemeinsam von Bürgern und einer Entwicklungsgesellschaft erarbeitet wurde.

Dass gelegentlich Kurskorrekturen vorgenommen werden müssen, macht das „Projekt Bauwagen“ deutlich: 2005 wurde ein geräumiger Bauwagen angeschafft, den man als Treffpunkt für die Jugendlichen hergerichtet hat. „Das sollte so eine Art ,überdachte Straßenecke’ werden, aber irgendwie ist die Sache aus dem Ruder gelaufen“, begründet Gerlinde Honke-Feuerstack die Tatsache, dass der Bauwagen jetzt anders genutzt wird.

„Es waren Jugendliche von auswärts, die sich nicht zu benehmen wussten, die nicht aufgeräumt haben – und unsere Jugend war dem Treiben nicht gewachsen.“ Von dem Bauwagen aber wollte sich die Bürgergemeinschaft nicht trennen. Er dient jetzt als Veranstaltungsraum im Miniformat. Sonntags kann man hier ab 11 Uhr Boule spielen. „Wir werden sehen, mit welchen Nutzungsideen die Bürger noch an uns herantreten“, warten die Aktiven jetzt erst mal ab. Den Schüssel für den Wagen (eine Liste am Wagen nennt Kontakte) kann man sich bei Bedarf abholen.

Der rustikale Grillplatz davor lädt mit seinen Findlingen zur gemütlichen Runde ein, auch er wurde von Ehrenamtlern und Sponsoren für die Bürger hergerichtet. Vereinsmitglieder dürfen den Bauwagen kostenlos nutzen, von Nichtmitgliedern wünschen sich die Verantwortlichen eine Spende. Aber die vielen Aktivitäten ließen sich gar nicht ohne das Engagement wohlwollender Sponsoren bewältigen. So mussten Bäume am Bauwagenplatz gefällt und Ersatzbäume neu gepflanzt werden. „Nur mit Hilfe hiesiger Unternehmen und vielen Sach- und Geldspenden sind wir in der Lage, die Ideen umzusetzen“, erläutert Hering. Er ist stolz auf die Gestaltung des kleinen Rastplatzes an der Einmündung Zum Sportplatz / Elberfelder Straße.

Hier wurde hohes Gehölz entfernt, niedrige Büsche und Blumen wurden angepflanzt und eine Bank aufgestellt. Auch die Instandhaltung von Wanderwegen, das Aufstellen von Bänken, die mit je 350 Euro zu Buche schlagen, oder die Montage von Tütenspendern für Hundekot, damit die Wege sauber bleiben, hat sich die Gemeinschaft zur Aufgabe gemacht. Als Instrument für all die Aktivitäten gibt es den „Lenkungsrat“, ein Gremium aus Politik, Verwaltung, Vereinen und Bürgern: „Viele gute Ideen aus der Bürgerschaft werden in die Verwaltung getragen, die dann prüft, genehmigt, ablehnt, Entscheidungen trifft. Wenn ein Projekt realisiert werden soll, wird es zur Umsetzung dorthin zurück gegeben, woher die Idee stammt: in die Bürgerschaft“, skizziert Dieter Hering und ist sicher, dass dieser Weg dazu führt, das Leben im Ortsteil Herzkamp langfristig für alle Generationen, für Alteingesessene und Neubürger attraktiv zu machen.