Schweren Herzens verfolgte unser Leser Walter Berens die Abholzaktion auf dem ehemaligen Schulgelände neben der katholischen Kirche, an der Von-Galen-Straße und Eickerstraße. Er machte ein Foto und fragt: „Was wird dort konkret gebaut und werden Ersatzpflanzungen vorgenommen?“ Der Leser fragt, die Redaktion antwortet.

Schweren Herzens verfolgte unser Leser Walter Berens die Abholzaktion auf dem ehemaligen Schulgelände neben der katholischen Kirche, an der Von-Galen-Straße und Eickerstraße. Er machte ein Foto und fragt: „Was wird dort konkret gebaut und werden Ersatzpflanzungen vorgenommen?“ Der Leser fragt, die Redaktion antwortet.

Auf dem Gelände, das die Stadt aus Geldnot als „Tafelsilber“ an das Bochumer Architektur- und Bauträgerbüro Krakau und Eberlein verkaufte, entstehen 24 Eigentumswohnungen in vier Häusern. Die zweieinhalbgeschossigen Gebäude sind barrierefrei und jeweils mit einem Aufzug ausgestattet. In der Mitte entsteht eine Tiefgarage für 33 Fahrzeuge. Das Dach der Garagenanlage, so am Mittwoch Architekt Dirk Eberlein, werde wie auch die Außenränder an den Straßen ,begrünt“. Über Gelände für Ersatzpflanzungen für die gefällten Bäume, werde derzeit noch mit der Stadt gesprochen. Auch der kleine Fußweg zwischen dem Kirchen-Parkplatz und den neuen Häusern bleibe als Abkürzung zum Parkplatz Im Baumhof und zum Freibad erhalten.

Ursprünglich wollten die Architekten auf der Wiese - wie in Hattingen Niederwenigern realisiert - Doppelhaushälften bauen. Nach den sehr guten Erfahrungen mit den barrierefreien Wohnungen hinter dem Rewe-Markt Lenk in Haßlinghausen, sprachen sich die Fraktionen im Stadtentwicklungsausschuss jedoch für den Bau barrierefreier Wohnungen aus.

Dirk Eberlein: „Schon lange bevor wir jetzt mit den Erdarbeiten begonnen haben, waren alle Wohnungen verkauft. Der Erfolg macht uns für eventuell künftige Projekte in Sprockhövel Mut.“ Die schnelle Kaufentscheidung der Kunden führt Dirk Eberlein unter anderem auf die Niedrigzinsphase zurück. Ein weiteres Kriterium sei, dass die Menschen wegen der Unsicherheiten an den Börsen und den Fragezeichen hinter der europäischen Finanzpolitik wieder zu dem sicheren „Betongeld zurückkehren“. Und eines war Eberlein auch noch wichtig zu erwähnen: „Die Zusammenarbeit mit den Sprockhöveler Ämtern verlief völlig unkomplizierte, was nicht in allen Städten so ist.“

Dafür, dass sich der Bau von barrierefreie Wohnungen im Stadtgebiet als „der Renner“ herauskristalisieren, hat Beigeordneter Bernd Woldt auch noch eine andere Erklärung. Sprockhövel habe im Vergleich mit anderen Städten des EN-Kreises mit die älteste Bevölkerungsstruktur. „In der Stadt gibt es in allen Ortsteilen eine sehr hohe Rate an Einfamilienhäusern. Viele davon stehen auf großen Grundstücken, die gepflegt werden wollen. Die Häuser sind für alleinstehende Ehepaare einfach zu groß. Da überlegen sich doch recht viele Senioren, ihr Haus zu veräußern und in eine seniorengerechte Wohnung einzuziehen.“ Bei dem Grundstück an der Von-Galen-Straße handle es sich zudem um ein Filetstück. In Niedersprockhövel sei auch mit einem Rollator alles fußläufig schnell zu erreichen.