„Wir müssen leider draußen bleiben.“ Normalerweise prangt dieser Satz nur unter Bildern von trübsinnig dreinblickenden Hunden und soll die Herrchen daran erinnern, ihre Vierbeiner nicht mit in eine Metzgerei zu bringen – zum Beispiel. Im kommenden Jahr hängen die Schilder wohl auch an Eckkneipen und Festzelten.
„Wir müssen leider draußen bleiben.“ Normalerweise prangt dieser Satz nur unter Bildern von trübsinnig dreinblickenden Hunden und soll die Herrchen daran erinnern, ihre Vierbeiner nicht mit in eine Metzgerei zu bringen – zum Beispiel. Im kommenden Jahr hängen die Schilder wohl auch an Eckkneipen und Festzelten.
Denn die rot-grüne Landesregierung hat einen Gesetzesentwurf mit dem Ziel Rauchen nur noch unter freiem Himmel -außer auf Spielplätzen. Damit es für Raucher ein wenig gemütlich ist, hat Christo Toris, Inhaber des Restaurants Sirtaki, es draußen vor seinem Restaurant hübsch gemacht.
Ein Vorbau und ein Heizstrahler schützen vor der Witterung. Es helfe ja nichts: Raucher müssen vor die Tür. Das halte er schon lange so. „Das stört zwar die Raucher, aber es ist leider so gewollt.“ Auf dem Feuerwehrfest in Herzkamp, sei Rauchen kein Problem. „Es findet großteils unter freiem Himmel statt“, sagte Arno Peters von der Wehr. Davon ab gelte in öffentlichen Gebäuden – wozu eine Feuerwehrwache zähle – so oder so Rauchverbot. Damit sich Raucher und Nichtraucher draußen nicht ins Gehege kommen, stehen die Tische mit den Aschenbechern immer etwas abseits. André Meister vom TSG, selbst Raucher, hat ebenso keine Wahl, geht aber freiwillig zum frönen seines Lasters vor die Tür – zum Schutz der Kinder und Jugendlichen. „Unsere Vereinsräume sind alle rauchfrei.“ Die Raucher beschweren sich natürlich, laut und ausdauernd. Es sind aber meist die alten Hasen. „Jugendliche nehmen gar nicht so oft den Glimmstängel in die Hand“, habe er das Gefühl. Um den Rauchern entgegenzukommen, gibt es für das anstehende Public Viewing einen zweiten Freiluft-Beamer unter der Tribüne. Da kann dann nach wie vor gepafft werden. An der Wilhelm-Kraft-Gesamtsschule gibt es keinen Winkel, an dem das Rauchen erlaubt ist. Rauchende Lehrer und volljährige Schüler müssen das Gelände verlassen. Eine Gastwirtin aus Herzkamp resigniert dagegen. „Ich kann ja nichts dran ändern“, sagte sie, finde ein Rauchverbot aber schlimm. „Wenn nicht mehr geraucht werden darf, bleiben die Leute zu Hause.“ Auch andere im Dorf haben Bedenken, wenn Rauchen in Festzelten verboten wird. So fragen sich die Herzkamper Schützen: Werde für das große Schützenfest noch Eintritt gezahlt, wenn sich viel vor, statt im Zelt abspielt? Bleibt das Festzelt dann am Ende leer?