Sprockhövel. .

Im vergangenen Jahr blickte die Verwaltung nicht ohne Sorge auf den Zuzug von Asylbewerbern. Das Fazit nach einem Jahr: Es sind nur wenig mehr gekommen.

Ende 2010 hatte die EU die Visapflicht für Albanien und Bosnien-Herzegowina aufgehoben, in der Folge rechnete man mit einem starken Zuzug. „Es ging damals um Sinti und Roma“, sagt Sozialfachbereichsleiterin Evelyn Müller. Extreme Zuzüge habe es zum Beispiel in Dortmund auch gegeben. Nur wenige Asylbewerber hat der Regierungspräsident aber nach Sprockhövel gewiesen. Im Vergleich zu 2010, damals gab es 59 Asylbewerber, waren es im Folgejahr lediglich fünf Personen mehr. „Es geht auch immer mal wieder jemand zurück, aber insgesamt ist es ein wenig mehr geworden.“ Die Bewerber leben im Haus an der Gevelsberger Straße, teilweise auch in Privathaushalten.

Ein Ansturm an neuen Bewerbern hätte die Kapazitäten an ihre Grenzen gebracht, denn von ehemals vier städtischen Einrichtungen ist nur noch die an der Gevelsberger Straße für 50 bis 60 Personen übrig. Die Mietverträge für die Häuser Am Leveloh (bis 2002) und an der Zeche Alte Hasse (2007) wurden nicht verlängert, das Haus am Gedulderweg wurde laut ZGS-Chef Ralph Holtze 2009 veräußert.

Die meisten Asylbewerber kamen Ende der 1990er Jahre, damals waren es deutlich mehr als 200, sagt Evelyn Müller. 2004 etwa wurden noch 214 Bewerber gezählt, zu einem starken Rückgang kam es in den Jahren 2006 und 2007. Unter anderem, weil sich am Rechtsstatus mancher Bewerber etwas geändert hatte. Manche, so Müller, hätten einen besseren Aufenthaltstitel bekommen und würden seitdem vom Jobcenter betreut, so die Fachbereichsleiterin.