Im Gedulderweg gibt es einen Baum, der bei den Anwohnern besonders beliebt ist – eine 180 Jahre alte Kastanie.
Mit ihrer prächtigen Baumkrone ragt sie über die meisten Häuser hinaus, trägt viele noch grüne Kastanienfrüchte und steht auf einem Privatgrundstück. Einmal im Jahr beim Treffen an der Kastanie setzten sich die Anwohner für die Erhaltung des Baumes ein, da sie gerne inmitten der Natur leben.
Doch vor etwa fünf Jahren war das Überleben dieser Kastanie in großer Gefahr. „Als der alte Bauernhof abgerissen wurde und auf dem Land neben der Kastanie neue Baugrundstücke entstanden, stellten die Eigentümer bei der Stadt einen Antrag auf Fällung des angeblich gefährlichen Baums“, erklärt Horst Radehüser (70). Schon während der Bauphase wurde die Kastanie durch Bautätigkeiten beschädigt, auch weil ein Schutzzaun fehlte.
Doch beinahe die gesamte Anwohnerschaft des Gedulderwegs protestierte dagegen und gründete den Bürgerverein „Freunde der Kastanie“. Einmal jährlich findet nun das Treffen an der Kastanie statt, bei dem man sich austauschen kann und Spenden für die Erhaltung des Baumes gesammelt werden. „Denn schließlich gilt der Baum bereits als Wahrzeichen des Gedulderwegs“, erklärt Helga Kestel.
„Der Verein hat durch die Spendengelder eine Versicherung für den Baum abgeschlossen und beschäftigt einmal im Jahr einen Baumpfleger, der trockene und faule Äste beseitigt sowie die drei Halteseile in der Baumkrone überprüft“, betont Barbara Hinze.
Um die 300 Euro investiert der Verein jährlich in diese Maßnahmen, da die Kastanie noch lange erhalten bleiben soll. „Denn traditionell im Herbst kommen die Kinder für ihre Bastelarbeiten zur Kastanien und sammeln – schon seit Generationen“, so Barbara Hinze weiter. Diese Tradition soll erhalten bleiben.
Der Bürgerverein freut sich über jede Spende für den Baum, auch von Personen, die nicht am Gedulderweg wohnen. Naturfreunde, die sich für die Erhaltung des Baumes einsetzten wollen, sind eingeladen, sich an den jährlich anfallenden Kosten zu beteiligen. Kontakt: 02324/701099.