Sprockhövel.

Krankenpfleger Mark Michael Schnakenberg geht ohne Rückflugticket in seine Heimat Brasilien, um Hilfe zu leisten.

Natal – eine brasilianische Küstenstadt mit tropischem Klima und zugleich Geburtsort von Mark Michael Schnakenberg. Der 22-jährige Krankenpfleger ist mit seiner Mutter im Alter von zwei Jahren nach Deutschland gekommen, hier aufgewachsen, will nun aber für zunächst ein Jahr zurück in seine Heimat. Dort unterstützt er ein soziales medizinisches Projekt für die arme Bevölkerung. „Seit meiner Kindheit ist das mein Lebenstraum“, so der Sprockhöveler.

Unterkommen wird er zunächst bei seiner Großfamilie in Natal. Durch regelmäßige Urlaube und Besuche kennt und schätzt er die offene und herzliche Kultur und beherrscht außerdem ein gutes Portugiesisch. Trotzdem möchte er die Sprache weiter verbessern, um sich fachlich besser ausdrücken zu können.

Auch einen Freundeskreis in Brasilien, in dem er fest integriert ist, hat sich Mark Michael Schnakenberg aufgebaut. „Von meiner Familie und Freunden bekomme ich sehr viel Rückhalt, deshalb freue ich mich auf die neuen Erfahrungen und habe keine Angst vor den Herausforderungen“, sagt Mark Michael Schnakenberg. Dass die ihn an seine Grenzen bringen werden, ist ihm durchaus bewusst: „In Brasilien herrscht eine sehr extreme Situation, man muss mit Armut und Kriminalität fertig werden.“

Doch genau deshalb zieht es den jungen Krankenpfleger auch dorthin. Beeindruckt von einem karitativen Projekt, das er vor zwei Jahren bei seinem Onkel kennen lernte, möchte Mark Michael Schnakenberg dort nun arbeiten. Seine Ausbildung absolvierte er drei Jahre lang im Evangelischen Krankenhaus in Hattingen. „Ich bin dankbar für meine gute Ausbildung und möchte den Menschen ein Stück Verantwortung entgegen bringen. Auch die armen Menschen haben doch ein Grundrecht auf Gesundheit“, betont der Krankenpfleger.

In der Praxis seines Onkels möchte Mark Michael Schnakenberg zunächst zwei Monate lang arbeiten und mit ihm das soziale medizinische Projekt „PSF“ unterstützen. Dabei betreut ein kleines Ärzteteam um die 900 Familien in einem Dorf und sorgt für deren Grundversorgung. „Die Menschen haben meist keine Krankenversicherung und auch kein Vertrauen zu den Ärzten“, so der Krankenpfleger. Auch die Ausstattung im Bezug auf Medikamente oder Gerätschaften sei oft mangelhaft, da die staatliche Finanzierung für das Projekt nicht ausreiche. „Trotzdem leisten die Ärzte dort eine gewissenhafte Arbeit und schaffen das Möglichste aus der schwierigen Situation“, so der Krankenpfleger.

Nach den zwei Monaten Aufenthalt bei seinem Onkel hat Mark Michael Schnakenberg noch viel vor. Er möchte dann in einem brasilianischen Krankenhaus arbeiten, am liebsten auf der Intensivstation. „Später möchte ich auch unbedingt Medizin studieren, ob in Brasilien oder Deutschland ist jedoch noch ungewiss“, erklärt Mark Michael Schnakenberg.

Er weiß noch nicht genau, ob er überhaupt nach Deutschland zurückkehren wird: „Am 28. September geht mein Flieger von Frankfurt aus – ohne Rückflugticket.“