Der Mann mit der Maske war der Schrecken der Tankstellenpächter im EN-Kreis. Fünfmal war sein Ziel in Sprockhövel.
Am Montag stand der 31-Jährige Schwelmer vor dem Essener Landgericht und wurde für insgesamt neun Überfälle, davon fünf Versuchen, zu einer Freiheitsstrafe von fünf Jahren verurteilt. Staatsanwalt Volker Busse beantragte sieben Jahre Haft. Der Angeklagte erbeutete rund 4 500 Euro.
Mildernd bewertetet die Kammer, dass es sich bei dem Trommelrevolver mit dem der Angeklagte seine Opfer bedrohte, um eine Scheinwaffe handelte. Außerdem ist der Familienvater drogensüchtig. Das Geld, das er verdiente, reichte nicht für den Heroinkonsum. Die Anklage war von dreizehn Tankstellenüberfällen und einem Sparkassenraub in Schwelm ausgegangen. Der Angeklagte legte für neun Fälle ein Geständnis ab. In Sprockhövel ging es am 4. Februar um die Aral Tankstelle an der Bochumer Straße. Er flüchtete ohne Beute. Am 18. März stand er vor derselben Tankstelle und klopfte. Die Kassiererin öffnete nicht. Ohne Beute flüchtete er auch am 29. März aus der Shell Tankstelle in Haßlinghausen. Am 7. April warf ein Mitarbeiter der Aral- Tankstelle an der Mittelstraße eine Flasche Sekt nach dem Räuber. Wieder gab es kein Geld. Direkt nach dem Überfall auf die Esso -Tankstelle an der Schmiedestraße war die Serie vorbei: Der 31-Jährige wurde festgenommen, die Waffe trug er im Hosenbund. Mit der Beute hatte es auch da nicht geklappt. Die elektronische Kasse lasse sich nicht öffnen, versicherte der Kassierer dem Räuber. Den Revolver will der Angeklagte übrigens gefunden haben, als er mit seiner Tochter auf einem Spielplatz in Schwelm war. „Ich bedauere wirklich sehr, was ich gemacht habe“, entschuldigte sich der Mann in seinem letzten Wort. Mitarbeiter der Tankstellen wurden vor Gericht nicht gehört. Eine psychisch belastete Angestellte der Sparkasse in Schwelm war kaum in der Lage auszusagen.