„Einmal doppelt Pommes Currywurst, bitte.“ Für eine Bestellung an der Frittenbude braucht es selten viele Worte – und noch seltener eine Karte.

Und wenn der Ruhrie oder auch der „Bergische“, aus der unmittelbaren Umgebung Sprockhövels eine Sache liebt, dann ist es genau das: die Currywurst. „Allerdings wirklich nur die aus dem Ruhr-Wupper-Region, die Berliner Currywurst mag hier niemand“, sagt Andreas „Mister Hotdog“ Witt (48), Besitzer eines kleinen Imbisswagens an der Kreuzung Quellenburg/Schmiedestraße, nahe dem Autobahnkreuz Wuppertal-Nord.

Ein Schild hinter Witt straft ihn Lügen – vorerst. Dort prangt ein Schriftzug, mit dem Witt die echte Berliner Currywurst bewirbt, die er an seinem Stand verkauft. „Das ist ein altes Schild, als ich hier wirklich mal versucht habe, die Berliner Wurst an den Mann zu bringen“, erklärt der Imbissbuden-Besitzer. Und er bleibt dabei: Die sei nichts für Ruhrpott-Gaumen. Wurst ist eben nicht gleich Wurst. Und die Berliner Currywurst unterscheidet sich gänzlich von der aus aus der Region. Im Ruhrgebiet liegt eine klassische Bratwurst in der Soße, die geschmacklich von gut gewürzt bis höllisch scharf reicht. Die Zusammensetzung seiner selbst angefertigten Soße hütet er als Geheimnis.

Berlins Wurst – zwei Arten werden über die Imbisstheke gereicht – ist eher mit der Bock- oder Weißwurst vergleichbar.

Goldener Windbeutel 2011

Foodwatch hat den
Foodwatch hat den "Goldenen Windbeutel" für die dreisteste Werbelüge vergeben.
Auf Platz 1 kam bei der Onlinebefragung die Milch-Schnitte. „Schmeckt leicht. Belastet nicht. Ideal für zwischendurch“, behauptet Hersteller Ferrero. Die Wahrheit jedoch ist laut Foodwatch deutlich schwerer: Die Milchschnitte bestehe zu fast 60 Prozent aus Fett und Zucker, das sei sogar mehr als in Schoko-Sahnetorte.
Auf Platz 1 kam bei der Onlinebefragung die Milch-Schnitte. „Schmeckt leicht. Belastet nicht. Ideal für zwischendurch“, behauptet Hersteller Ferrero. Die Wahrheit jedoch ist laut Foodwatch deutlich schwerer: Die Milchschnitte bestehe zu fast 60 Prozent aus Fett und Zucker, das sei sogar mehr als in Schoko-Sahnetorte.
Auf Platz 2 kommt
Auf Platz 2 kommt "Activia". Danone suggeriere in seiner Werbung, sein probiotischer Joghurt sei so etwas wie ein Wundermittel für die perfekte Verdauung. Doch die Ergebnisse der von Danone viel zitierten Studien seien dünn.
Dahinter wählten die Verbraucher Nimm2. Nach Meinung von Foodwatch suggeriert Hersteller Storck, dass seine Bonbons gesünder sind als andere Süßigkeiten. Doch der zugesetzte künstliche Vitamincocktail könne nichts daran ändern: Nimm2 sei nicht gesünder als andere Bonbons, es bleibe ganz einfach eine Süßigkeit.
Dahinter wählten die Verbraucher Nimm2. Nach Meinung von Foodwatch suggeriert Hersteller Storck, dass seine Bonbons gesünder sind als andere Süßigkeiten. Doch der zugesetzte künstliche Vitamincocktail könne nichts daran ändern: Nimm2 sei nicht gesünder als andere Bonbons, es bleibe ganz einfach eine Süßigkeit.
Auf Rang 4 „Ferdi Fuchs“-Mini-Würstchen. Mit einem Comic-Fuchs locke Stockmeyer die Kinder, die Eltern ködere der Hersteller mit dem Hinweis auf einen „täglichen Beitrag für die gesunde Ernährung“, so Foodwatch. Doch der Salzgehalt sei alles andere als auf die Ernährungsbedürfnisse von Kindern
abgestimmt. 2 Gramm Salz pro 100 Gramm – bei der Ampelkennzeichnung würde das mit einem roten Warnsignal gekennzeichnet.
Auf Rang 4 „Ferdi Fuchs“-Mini-Würstchen. Mit einem Comic-Fuchs locke Stockmeyer die Kinder, die Eltern ködere der Hersteller mit dem Hinweis auf einen „täglichen Beitrag für die gesunde Ernährung“, so Foodwatch. Doch der Salzgehalt sei alles andere als auf die Ernährungsbedürfnisse von Kindern abgestimmt. 2 Gramm Salz pro 100 Gramm – bei der Ampelkennzeichnung würde das mit einem roten Warnsignal gekennzeichnet.
Den 5. Platz belegt das Schlemmertöpfchen Feine Gürkchen. Hersteller Kühne betone in der Werbung die „besten natürlichen Zutaten“, die „erlesenen Kräuter“, so die Verbraucherorganisation. Doch drin stecken Farbstoff und Aromen – modernste Lebensmitteltechnologie also.
Den 5. Platz belegt das Schlemmertöpfchen Feine Gürkchen. Hersteller Kühne betone in der Werbung die „besten natürlichen Zutaten“, die „erlesenen Kräuter“, so die Verbraucherorganisation. Doch drin stecken Farbstoff und Aromen – modernste Lebensmitteltechnologie also.
Bei der ersten Wahl zum Goldenen Windbeutel 2009 hatte der Konzern Danone für seinen
Trinkjoghurt Actimel den „Preis“ gewonnen, weil der laut Foodwatch nicht vor Erkältungen schützen könne...
Bei der ersten Wahl zum Goldenen Windbeutel 2009 hatte der Konzern Danone für seinen Trinkjoghurt Actimel den „Preis“ gewonnen, weil der laut Foodwatch nicht vor Erkältungen schützen könne...
Als Foodwatch-Aktivisten den Preis vor der Firmenzentrale in Haar bei München überreichen
wollten, war Danone jedoch nach Angaben der Organisation nicht zu sprechen.
Als Foodwatch-Aktivisten den Preis vor der Firmenzentrale in Haar bei München überreichen wollten, war Danone jedoch nach Angaben der Organisation nicht zu sprechen.
2010 kürten die Verbraucher den überzuckerten Monte Drink der Molkerei Zott zur
2010 kürten die Verbraucher den überzuckerten Monte Drink der Molkerei Zott zur "dreistesten Werbelüge des Jahres". Mehr als 80.000 Menschen hatten sich laut Foodwatch bei der Online-Wahl beteiligt.
Doch auch Zott habe die Annahme des „Goldenen Windbeutel“ verweigert Foodwatch-
Aktivisten am Firmensitz im bayerischen Mertingen laut der Organisation nicht für ein Gespräch zur Verfügung gestanden.
Doch auch Zott habe die Annahme des „Goldenen Windbeutel“ verweigert Foodwatch- Aktivisten am Firmensitz im bayerischen Mertingen laut der Organisation nicht für ein Gespräch zur Verfügung gestanden.
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Doch davon ab: „Die Currywurst kommt doch eh aus dem Ruhrgebiet“, ist Witt überzeugt. Der Imbissbuden-Besitzer hat großteils Stammkunden, meist Außendienstmitarbeiter, seltener Brummifahrer. „Die Reisenden wollen sich halt ungern irgendwo reinsetzen“, sagt Witt. „Der Anzug soll ja nach dem Mittagsimbiss nicht so riechen, als hätten sie hier gearbeitet.“ Die zweite Gruppe seiner Stammkunden sind die örtlichen Klempner, Gärtner oder Maler, die sich nicht selten telefonisch mit ihm in Verbindung setzen und eine Großbestellung aufgeben.

Und da Andreas Witt meist Männer vor der Theke stehen hat, gibt es seine Currywurst in einer extrascharfen Variante. „Die essen halt gerne scharf“, sagt Witt. Am Wochenende kommen dann die Familien aus den näheren Wohngebieten. Bei den meisten seiner Stammkunden weiß Andreas Witt schon, wie die Bestellung lautet, wenn sie mit dem Wagen vorfahren: „Ah, da kommen zwei Currywurst, da drei Krakauer – denn neben der Currywurst laufen die Currykrakauer und die Hotdogs hier besonders gut.“ Und das geht täglich so, sechs Tage die Woche, von 11 bis 19.30 Uhr. „Ich würde mir schon eine weitere Aushilfe wünschen“, gibt er zu. „Nur scheint es wenig Interessenten zu geben.“ Immer weniger werden auch die Imbissbuden am Straßenrand, die jahrelang das Bild in der Region geprägt haben. Witt führt eine der wenigen im Bereich Haßlinghausens.

„Seit dem Jahr 2002 bin ich hier an der L58.“ Was er am meisten an seinem Job schätzt, sind die Freundschaften, die durch seine Arbeit entstehen. „Da hört man auch mal gerne zu, wenn jemand seine Probleme los werden möchte“, sagt er. Andreas Witt bleibt aber der Fritteuse treu. Die Arbeit an der Couch überlässt er dann doch anderen.