Die Sprockhöveler können sich künftig von der Sonne nicht nur bräunen lasssen. Sie können mit ihr auch den Geldbeutel füllen

Die BEG steigt der ZGS aufs Dach: In Abstimmung mit der Stadttochter und dem EN-Kreis entstehen Solarstromanlagen (Photovoltaikanlagen) auf privaten und öffentlichen Dächern. Bürger und Unternehmen können sich über das Projekt „Sprockhöveler SonnenInvest“ an den Anlagen beteiligen und einen „Anteil am Klimaschutz erwerben.“

Am Ende des BEG-Geschäftsjahres wird eine Rendite an die Teilhaber ausgeschüttet. Das Projekt wird gemeinsam von der BürgerEnergieGesnossenschaft (BEG), der Zentrale Gebäudebewirtschaftung (ZGS), der örtlichen Sparkasse und der Schwelmer Firma BSS Solar Systeme umgesetzt. „Auf diesem Wege können wir auch jenen eine Beteiligung am Solarstrom ermöglichen, die kein eigenes Haus haben“, erklärten Daniel Rasche und Rudolf Lüneborg von der BEG.

Der Startschuss von SonnenInvest fällt am 16. April beim Solarmarkt auf dem Sparkassenvorplatz. Ab Montag, 18. April, können die Anteile bei der Sparkasse gezeichnet werden. Die Solaranlagen, die auf den Dächern mehrerer Grundschulen (Haßlinghausen, Börgersbruch und Hobeuken) und Sporthallen (Haßlinghausen, Hiddinghausen und Glückaufhalle) installiert und auf den Betrieb über 20 Jahre ausgelegt sind - eine längere Laufzeit sei möglich, die Rendite müsse dann aber neu verhandelt werden - sollen am 30. Juni ans Netz gehen.

Die Preise für die Anteile an den Solarstromanlagen liegen zwischen 500 und 10 000 Euro pro Person. Insgesamt stehen Anteile in Höhe von 175 000 Euro zur Verfügung. Der Gesamtwert der Anlagen beläuft sich auf 600 000 Euro. Die Differenz wird durch die Sparkasse und durch die Förderbank KfW über Darlehn mit einer Dauer von 15 Jahren finanziert.

Die Refinanzierung erfolgt durch den von den Solaranlagen produzierten Strom. Unternehmen und Privatpersonen binden sich mit der Zeichnung der Anteile drei Jahre an die Genossenschaft. „Die Anteile sind aber übertragbar und vererbbar“, erklärte Rache und Lüneborg. Darüber hinaus räume die BEG jedem Mitglied eine Stimme ein, unabhängig von der Höhe der Kapitalbeteiligung. Laut ZGS-Chef Ralph Holtze sollen in den nächsten Jahren weitere Dächer für Solarstromanlagen zur Verfügung gestellt werden. Nicht nur eine Alternative, sondern eine Ergänzung sei für ihn die Windkraft. „Interessant sind für uns Kleinwindanlagen, die zusätzlich zu den Solarstromanlagen auf den Dächern der Gebäude installiert werden können“, sagte er. Dies sei eine perfekte Nutzung von verschatteten Plätzen. Die Sache hat noch einen Haken: die Finanzierbarkeit. Die Experten der BEG zeigen sich aber zuversichtlich. „Technisch möglich ist die Installation heute schon und die Preise sind in den letzten Jahren um 40 Prozent gefallen - in zwei bis drei Jahren sollten Kleinwindanlagen durchaus finanzierbar sein.“