Gartenfreundin Anneliese Schäfer lauert schon fast ungeduldig. Der Frühling hat begonnen, tagsüber mit Sonne und nachts mit Frost.
Auch wenn Krokusse und Schneeglöckchen in voller Blüte stehen, quält Anneliese Schäfer, Mitglied im Verein „Die Gartenfreunde” eine Frage: Was hat den harten Winter 2011 in ihrem Garten überlebt? Doch viel mehr als Warten könne sie derzeit nicht machen.
„Ich konnte ja bis vor wenigen Tagen nicht mal den Boden hacken, der war durch die Nachtfröste noch gefroren“, sagt sie. Unkraut entfernen? Keine Chance! Ihre Ungeduld teilt sie mit vielen Gartenfreunden. Die haben bei Anneliese Schäfer schon Bestellungen für die Pflanzentauschbörse aufgegeben. Besonders beliebt seien ihre Stauden. Die blühen schön und machen kaum Arbeit. „Doch ich kann die Leute nur vertrösten“, erzählt Anneliese Schäfer, die selbst gespannt ist, welche Pflanzen in den nächsten Wochen langsam aus ihrem Winterschlaf erwachen. „Ich gebe halt nur ab, was bei mir übrig ist und was das ist, stellt sich erst in den nächsten zwei Wochen heraus.“ Ihre beliebten Tomatenpflanzen werde sie bei der Tauschbörse des Vereins aber wohl wieder mit dabei haben. Den Samen für die Pflanzen bestellt sie im Internet, gezüchtet werden sie auf der Fensterbank, denn ein Gewächshaus habe sie ja nicht.
„Das ist eine sehr robuste Tomatensorte, die ich da habe“, sagte sie. Doch das ist alles noch Zukunftsmusik. Dankbar über die ersten sonnigen Tage verbrachte sie in der letzten Woche die ersten paar Stunden in ihrem Garten, „Frühjahrsputz machen”. Laub und Winterholz müssen weggeräumt, der Rasen gedüngt und Sträucher und Rosen geschnitten werden. „Richtig kurz schneide ich die Rosen erst, wenn die frostigen Nächte vorbei sind“, sagt bedauert die Frau mit dem grünen Daumen. Sonst gibt es nicht viel zu tun und Freude bereite ihr zurzeit nur das Rosenbeet, in dem die Krokusse blühen. Auch einige Osterglocken sind aufgegangen und die Tulpen sind stark im Wuchs. Denn in ihrem Garten blüht es immer, vom Frühling bis zum Herbst. Selbst, wenn sie sich nie als Gartenprofi bezeichnen würde - werde sie oft um Rat gebeten.
„Das ist vor allem auf unserer Tauschbörse so“, sagt sie. „Da fragen die Leute, wie die Pflanzen am besten gedüngt oder gewässert werden.“ Sie beantworte die Fragen gerne und kann dabei auf einen großen Erfahrungsschatz zurückgreifen. Denn schon als Kind habe sie im Garten der Eltern geholfen.
„Wenn das Wetter gut ist, bin ich täglich zwei Stunden im Garten “, erzählt sie. Die Mühe lohnt. Und auch jetzt steht sie wieder in den Startlöchern. „Im Märzen der Bauer - so heißt es doch“, sagt Anneliese Schäfer, die es kaum erwarten kann, dass der Lenz nicht mehr auf „einen faulen Lenz“ macht.