Es geht so langsam aber sicher schon wieder auf das Osterfest zu. Für jene, die es sich leisten können, der erste Termin für einen Kurzurlaub.

Während es die einen auf die Pisten in die Schneeregionen zieht, schätzen andere schon Strand, Meer und tropisches Ambiente. Die Redaktion fragte in der Branche nach, wie es um die Geschäfte steht: Krise in Tunesien und Ägypten – Ausgebuchtes Bulgarien?

Mit den beiden Krisenregionen fallen den Reiseveranstaltern zwei wichtige Urlaubsziele weg: „Gerade diese Länder erfüllen drei wichtige Kriterien: Sonnengarantie, ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und Nähe“, sagt Herbert Ginter, Inhaber des Reisebüros Muthmann. Alle Urlauber, die bis zum 14. April eine Reise in diese gebucht haben, können kostenlos umbuchen. „Einige Urlauber haben uns allerdings berichtet, dass sie in Ägypten nichts von den Unruhen mitbekommen haben. Immerhin ist das Land dreimal so groß wie Deutschland“, so Ginter. Trotzdem rät er seinen Kunden von einer Reise dorthin ab.

Genauso wie das Reisebüro Voss-Hartmann: „Wir legen gar keine Prospekte mehr aus“, so Reiseverkehrskauffrau Sandra Lohmann. „Der Wegfall dieser Reiseziele tut den Reisebüros weh“, unterstreicht Ginter mit runzelnder Stirn. Rund 40 000 Flüge wurden seit Ausbruch der Unruhen in Tunesien und Ägypten „umgeroutet“.

Beliebte Alternativen sind vor allem die Türkei und Bulgarien: „Bulgarien ist fast ausgebucht. Es ist der neue Ballermann, denn den Ballermann wie früher auf Mallorca gibt es nicht mehr. Mittlerweile ist es verboten, Sangria aus Eimern zu trinken und auch das Schild Ballermann wurde durch den Schriftzug Balneario, was so viel wie Heilbad heißt, ausgetauscht“, sagt Ginter. In Bulgarien gebe es fast nur All-Inclusive-Hotels und Partys.

Für den Sommer seien die Kanaren noch immer „der Renner“. Allerdings gehöre Spanien nicht zum „Niedrigpreissegment“.

Individualtouristen

Häufig kämen Kunden mit festen Budget-Vorstellungen ins Reisebüro und passten den Urlaub den Möglichkeiten der Geldbörse an. Viele verkürzen den Urlaub dann lieber um ein paar Tage, als Abstriche bei der Qualität hinzunehmen. Gebucht wird zunehmend früh: „Besonders Familien, aber auch Jugendliche profitieren von den Frühbucherangeboten. Alleinstehende und Paare ohne Kinder buchen auch gerne noch last-minute“, so Sandra Lohmann. Manchmal „verirrt“ sich auch ein Reisender nach Skandinavien: „Das sind meistens Individualtouristen. Unser Brot verdienen wir aber mit der Sonne“, so Herbert Ginter.