Spiegelglatte Fahrbahnen und Schnee auf den Gehwegen im Überfluss: Das blieb den Bürgern vom vergangenen Winter in Erinnerung.

Der frostige Niederschlag des Winters 2009/2010 wird sich nun mit zwei Prozent auf die Grundsteuer B niederschlagen, die um knappe neun Punkte auf 35 Prozentpunkte erhöht werden soll. Dabei spielen nicht nur die höheren Kosten für die Straßenreinigung eine Rolle, sondern auch der desolate Haushalt der Stadt und die drohende Überschuldung, mit der sie zu kämpfen hat.

Die Grundsteuer B wird auf das Eigentum an Grundstücken erhoben. Auch die Gebühren für das Niederschlagswasser sollen nicht unerheblich um knapp 7,5 Prozent steigen. Die Begründung: Die Gewinne aus den vergangenen Jahren blieben aus. In diesem Jahr konnte die Stadt dort noch 40 000 Euro Plus aus dem Jahr 2007 einfahren. Aus den Folgejahren 2008/2009 kommt dagegen ein Verlust von 3000 Euro für 2011 dazu.

Doch gibt es auch einen Lichtblick, da sich die Zahlen im kommenden Jahr wieder nach unten ändern können. Dafür wird der Gang zur Mülltonne nur unwesentlich teurer. Entspannung bringt hier ein Gewinn, den die Stadt 2008 beim Biomüll gemacht hat.

Für einen Haushalt heißt das: Gute zwei Prozent kostet der Abfall weniger. Das gleicht sich etwa mit den Kosten für den Restabfall - der alle zwei Wochen abgefahren wird unter dem Strich wieder aus. Denn die Müllgebühr für den Restabfall (Graue Tonne) wird um runde drei Prozent erhöht.

Den Bürgern kommt auch zugute, dass die Stadt in den letzten Jahren nur geringe Verluste im Bereich Schmutzwasser eingefahren hat. Das wirkte sich günstig auf die städtische Kalkulation und das Portemonnaie der Einwohner aus, die für ihr Schmutzwasser 2011 knappe fünf Prozent weniger zahlen müssen. Erwirtschaftete Überschüsse aus dem letzten Jahr gleichen dagegen die Kosten im Bereich Kleinkläranlagen aus, obwohl die Stadt in diesem Jahr eine Kostensteigerung von 1500 Euro ausweist.

Für den Mustermann-Haushalt - das sind 200 Kubikmeter Wasserverbrauch auf 130 Quadratmeter Grundstücksfläche mit 60 Liter Restmüll- und 120 Liter Biotonne - erhöhen sich die Kosten damit um 0,8 Prozent auf 1493 Euro, was knappe zwölf Euro mehr als in diesem Jahr bedeutet.

Auch die Hundesteuer wird erhöht. Zur Haushaltskonsolidierung sollen die Steuern um runde zehn Prozentpunkte angehoben werden, je nachdem, wie viele Hunde ein Tierliebhaber besitzt. In Euro ausgedrückt: Es werden Mehrkosten von zwölf Euro auf die Tierbesitzer zukommen. Die Stadt errechnet sich damit - bei gleichbleibender Anzahl der Tiere in Sprockhövel - eine Einnahmeverbesserung von gut 21 000 Euro aus.