Sprockhövel.

Umbenannte Halloween-Radtour hatte wegen der Witterung nicht den großen Zuspruch wie in den vergangenen Jahren.

Kalt, windig, regnerisch: Wenigstens das Wetter hatte einen gewissen Gruselfaktor. Doch auf dem Rad durch die Nacht fahren – das wollten demzufolge weniger als in den vergangenen Jahren. Acht Teilnehmer warteten am Friedhof in Haßlinghausen darauf, dass es zur Sprocki-Horror-Tour über die Trasse in Richtung Hauptschule und dann zur Abschlussfeier ins Jugendzentrum Niedersprockhövel ging.

Vor zwei Jahren nahmen an der Veranstaltung vom Stadtmarketing, dem Motorsportverein und beiden Jugendzentren mehr als 100 Leute teil – bisheriger Rekord. Damals war das Ziel noch die Glückauf-Halle. „Doch das Jugendzentrum ist heimeliger als die Halle und daher haben wir die Abschlussfeier hierher verlegt“, sagte Ute Feldmann, Leiterin des Jugendzentrums. Neu ist nicht nur die gefahrene Route, sondern auch der Veranstaltungsname. Aus der Halloween-Radtour wurde die Sprocki-Horror-Radtour.

Doch woran lag es, dass die Teilnehmerzahlen kein Vergleich zu den Vorjahren sind? Denn auch im vergangenen Jahr hatten sich noch um die 60 Teilnehmer abgestrampelt. Detlef Merken vom Stadtmarketing kann nur mutmaßen: „Das Wetter ist seit drei Tagen schlecht und auch heute regnet es den ganzen Tag über“, sagte er. Dass eine Halloween-Radtour fünf Tage nach Halloween zu spät sei, finde er nicht. „Schließlich wollten wir mit den vielen anderen Halloween-Veranstaltungen nicht in Konkurrenz treten und den Termin unbedingt auf einem Freitag haben. Im vergangenen Jahr, als wir an einem Samstag fuhren, ließen die Teilnehmerzahlen bereits nach“, sagte Merken. Auch fehlende Werbung könne ein Grund gewesen sein, dass kaum Teilnehmer da waren. Dieser Meinung war Dace Bednarek (39), die im letzten Jahr mit ihrer Familie und heute alleine mitfuhr.

Bei den Mitarbeitern des Jugendzentrums, die den Teilnehmern zahlenmäßig weit überlegen waren, machte sich die Enttäuschung breit. „Die, die nicht mitgefahren sind, haben alle was verpasst“, sagte Ute Feldmann, die mit vielen Helfern das Jugendzentrum mit viel Liebe zum Detail dekoriert hatte. Die Treppenstufen zierten Grablichter, von der Decke hingen Stoffgespenster, Fledermausvorhänge wehten vor den Fenstern, Heulen und Kettenrasseln erklangen vom Band, es gab eine Wahrsagerin und auch das Essen war – gewöhnungsbedürftig. „Wir haben abgeschnittene Finger, Gehirn und ein wenig vom Katzenklo“, sagte Ute Feldmann.

Für die Erwachsenen hat an diesem Abend der Hattinger Autor Stefan Melneczuk gelesen, der mit Gruselgeschichten unterhielt, die aus seiner Feder stammen.