In der Wuppertaler Event-Gastronomie „VillaMedia“ duellieren sich die besten Köche aus dem Bergischen. Auch Sprockhövel macht mit.
Die Wahl der Waffen: Avocado-Lauch-Terrine, Schnittlauch-Sauce oder Entenpaté. Das ist mal was anderes, aber immer lecker. Doch Achtung: Beim „Cooking Battle“, der Küchenschlacht für Feinschmecker, wird auf die Finger geschaut.
Die gehören zum Koch Olaf Altenhain, Inhaber des „Landgasthof auf dem Brink“, in Herzkamp. Auf der Bühnenküche wird schnibbelt, gerührt und geköchelt. Und nicht nur da. Altenhain wird als Großbild an die Wand geworfen, da entgeht einem nichts.
Christiane Rüffer und Frank Krieger vom Lokalradio plaudern dabei munter drauf los, interviewen Koch und prominente Küchenassistenten, wie Uwe Hübner (bekannt durch die ZDF-Hitparade) oder Dr. Felix Görner von RTL. Und was steht auf dem Speiseplan: Avocado-Lauch-Terrine mit bergischen Wildkräuter-Cannelloni und Grafschafter Schneckenspieß.
Der erste Gang. Schnecken. „Vor dem ersten Bissen musste ich meine Gedanken schon in eine andere Richtung lenken“, sagt Katrin Seibel. „War aber gut“, verrät die Wuppertalerin. Zweiter Gang: Bergmanns feine Erbsensuppe mit Eisbeinpraline und Flusskrebsen. Fragezeichen am Tisch. Jedem schmeckt es, zuordnen lassen will sich der Geschmack aber nicht wirklich. Das Geheimnis der Suppe war die Zubereitung. Molekulare Küche heißt das, was die Gäste schmecken, also mehr moderne Kunst als Kochen.
Dann der Hauptgang: geräuchertes Bürgermeisterstück vom westfälischen Weideochsen in Zwiebelluft auf Estragon-Buttersauce, Kürbisgemüse in Tomaten-Honig-Relish und Potthucke. Zwiebelluft hat übrigens was von Spüli-Schaum, jedenfalls von der Konsistenz her. Und Potthucke? Das ist das, „was im Topf hockt“. So jedenfalls die Übersetzung. Der Chefkoch erklärt: „Potthucke war mal ein Arme-Leute-Essen. Der Bodensatz in einem Topf, der bei einem Kartoffeleintopf überbleibt. Gewürzt mit Salz, Pfeffer und Muskat, ein wenig anbraten und einige Jahre später ist es eine Spezialität aus dem Sauerland.“
Dann folgen Flusskrebse aus der Wupper. Altenhain setzt auf heimische Produkte. Die Kräuter hatte er am Morgen auf einer Herzkamper Wiese geerntet. Altenhains Menü trifft den Geschmacks-Nerv der Gäste. „Nicht alles eine zehn, also die höchste Punktzahl, aber sehr gut“, kommentiert Jurymitglied Simone Arlt. Wenn’s ihr schmeckt, ist das gut. Ihre Stimme macht die Hälfte der Gesamtwertung aus. Die andere Hälfte kommt aus dem Publikum. Ein Normalo-Wirt unter den Gästen sagt: „Ich werde meine Bewertung nicht abgeben, mir fehlen bei solchem Essen einfach die Vergleichsmöglichkeiten.“