Sprockhövel..

Am kommenden Montag beginnt ein neues Schuljahr. Besonders wichtig für Schulanfänger: Der sichere Weg hin und zurück. Die Polizei bietet Schulweg-Begehungen an.

Erst nach links, dann nach rechts, dann wieder nach links. Das kleine Einmaleins, um sicher über die Straße zu kommen. Am kommenden Montag drücken frischgebackene I-Männchen das erste Mal die Schulbank. Damit sie sicher zum Schulgebäude hin und wieder zurück kommen, wird ihnen schon im Vorfeld einiges in Sachen Verkehr beigebracht. „Es sind aber weniger die Schüler, bei denen Aufklärungsarbeit geleistet werden muss“, sagt Haßlinghausens Bezirksbeamter Pitzner.

Nachholbedarf hätten da eher die Eltern. Viele hielten ihre Kinder nämlich für kleine Erwachsene. „Und das sind sie nicht“, warnt Pitzner. Kinder nähmen ihre Umgebung spielerisch und mit viel Fantasie wahr, auch den Straßenverkehr. „Sie müssen erst ein Gefühl für Entfernungen entwickeln, die sie anfangs schlecht abschätzen können.“ Darauf müsse er immer wieder hinweisen. Denn: „Verkehrserziehung ist nicht allein Sache der Schulen oder Polizei, sondern vor allem der Eltern“, zieht der Bezirksbeamte sein Fazit. Sie müssten mit ihren Schützlingen üben. Die Polizei könne ihren Teil zur Sicherheit der Kinder im Straßenverkehr nur beitragen.

Beispielsweise bietet sie Schulweg-Begehungen an. Die Maßnahmen finden oft schon im Kindergarten, spätestens in den ersten zwei bis vier Schulwochen statt. Autofahrer werden mit einer Plakataktion der Verkehrswacht auf den Schulbeginn hingewiesen. Neben Plakaten mit der Aufschrift „Runter vom Gas“ werden dann welche mit „Die Schule hat begonnen“ am Straßenrand stehen oder an Brücken hängen. Ob die Plakataktion hilft? „Wenn ich in Uniform an der Straße stehe, um das zu überprüfen, fahren jedenfalls alle vorbildlich“, scherzt der Bezirksbeamte Manfred Tifliko, Pitzners Kollege in Niedersprockhövel.

Auf Nummer sicher gehen Polizei und Schulen auch bei der Erarbeitung von sogenannten Schulwegplänen, die an die Eltern ausgegeben werden. In den Plänen ist der sicherste Schulweg verzeichnet. „Niemand muss auf dem Weg zur Schule eine ungesicherte Straße überqueren“, erklärt Manfred Tifliko. Als i-Tüpfelchen informiert die Stadt die Bürger per Pressemitteilung rechtzeitig über den Schulbeginn (siehe Kasten). Die Mühen, die Polizei, Stadt und Schulen für die Sicherheit der neuen Schüler in Kauf nehmen, zahlen sich aus. „Mir sind keine Unfälle bekannt, die auf dem Schulweg passiert sind“, sagt Tifliko. Die Ausnahme bilden hier Fälle, in denen Eltern ihre Kinder im Auto nicht richtig gesichert haben. „Hier liegt ein weiterer Schwerpunkt unserer Kontrollen zum Schulbeginn“, sagt der Beamte. Autofahrer sollten sich darauf einstellen: „Es wird streng darauf geachtet, ob die Kinder angeschnallt sind und die vorgeschriebenen Kindersitze genutzt werden.“