Die Zwiebelturmkirche in Niedersprockhövel hat dank großer Spendenbeträge eine neue Heizung bekommen. In der Nacht zum Ostersonntag soll der erste Gottesdienst nach dem Umbau stattfinden.

Seit mehr als 200 Jahren steht die Zwiebelturmkirche mittlerweile, genau genommen seit 1785. Auf ihre alten Tage hat sie noch einmal eine neue Heizung bekommen, die vorherige war gute 20 Jahre alt. „Sie ist immer wieder ausgefallen, zuletzt sogar an Heiligabend”, sagt Nils Lohmann von der evangelischen Kirchengemeinde. „Obwohl es bei 600 bis 800 Menschen hier drin natürlich trotzdem warm genug wird, ist es schlecht, wenn an einem solchen Tag die Heizung ausfällt. Wir mussten einfach eine neue Lösung finden.” Schon seit fünf Jahren hatte man in der Gemeinde über die neue Heizung diskutiert und Geld gesammelt. Dabei waren im Laufe der Jahre insgesamt mehr als 40 000 Euro zusammengekommen. „Jeder Cent davon fließt auch wirklich in die Heizung”, sagt Nils Lohmann.

Bevor es aber losgehen konnte, musste man sich informieren, was denn die beste Lösung für die Kirche sei. Dabei galt es viele Faktoren zu bedenken. Obwohl sich eine Kirche wegen der Größe prinzipiell eher nicht zum Energiesparen eignet, wollte die Gemeinde so energieeffizient wie möglich werden. „Es war uns wichtig, CO2-Emissionen einzusparen”, sagt Nils Lohmann. Aber auch auf die Orgel musste man Rücksicht nehmen: „Die frühere Heizung heizte immer viel zu schnell hoch. Heute weiß man, dass das für die Orgel nicht gut ist.” Das neue System wird die Raumtemperatur mit dem orgelverträglichen Maß von einem Grad Celsius pro Stunde nach oben fahren.

Das und noch mehr erfuhr man von der Firma, die man mit Planung und Konzeption des Umbaus beauftragte. Das Unternehmen ist auf Kirchenheizungen spezialisiert und empfahl einen Gasbrennwertkessel. Der ist jetzt installiert, zusätzlich wurden bereits Warmluftgebläse in den Boden eingelassen. Dafür mussten extra tiefe Löcher gegraben werden, denn je tiefer das Loch für das Gebläse, desto mehr Dämmstoff gegen den Lärm kann man unterbringen. Zusätzlich werden Heizkörper angebracht.

Noch sind die Kirchenbänke aber mit einer dicken Staubschicht und die Orgel von einer Kunststofffolie bedeckt, die eine Spezialfirma für Kirchenorgeln angebracht hat. um das Instrument vor dem Baustaub zu schützen. Aber bald schon soll es soweit sein: In der Nacht auf den Ostersonntag soll der erste Gottesdienst wieder in der Zwiebelturmkirche stattfinden – falls nötig, wird dann die nagelneue Heizung für angenehme Temperaturen sorgen.